Jena (UKJ/tw). Krebs in fortgeschrittenem Stadium – erhalten Betroffene diese niederschmetternde Diagnose hoffen sie, dass ihnen mit einer Behandlung geholfen werden kann. Doch teilweise steht den Patientinnen und Patienten im Kampf gegen den Krebs nur ein begrenztes Angebot an zugelassenen Therapien zur Verfügung. Zugang zu neuen Medikamenten, innovativen Therapieansätzen und Medizinprodukten kann ihnen jedoch die Teilnahme an einer klinischen Studie in einer frühen Entwicklungsphase ermöglichen. Das Mitteldeutsche Krebszentrum (CCCG) hat am Universitätsklinikum Jena (UKJ) seine erfolgreich bestehende Einheit für frühe klinische Studien, die Jena Early Clinical Trial Unit (JECTU), erneuert und vergrößert. Die einheitliche Organisations- und Infrastruktur der JECTU und ihre Anbindung an zentrale Bereiche des Universitätsklinikums Jena ermöglicht eine beschleunigte Initiierung von Studien und eine effektivere Koordination in Zusammenarbeit mit den durchführenden Kliniken. „Die JECTU steht allen beteiligten Kliniken offen, um ein breites Spektrum an innovativen Therapien anbieten zu können und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern“, betont Prof. Dr. Thomas Ernst, ärztlicher Leiter der JECTU und des UniversitätsTumorCentrums.
Bei einem Kick-off-Symposium wird die neue interdisziplinäre JECTU vorgestellt. Zu der Veranstaltung am Donnerstag, 2. November, um 14 Uhr im Hörsaal 2 im Klinikum in Jena Lobeda sind alle Interessierten eingeladen. Neben Eindrücken zu den Räumlichkeiten und deren Ausstattung wird es fachliche Informationen sowie die Möglichkeit geben, mit beteiligten Ärzten und Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen in den Austausch zu treten.
Anfang August hat die JECTU nach umfangreicher Umgestaltung am neuen Standort auf der Station B410 ihren Betrieb aufgenommen. „Mit dem Ausbau der Therapiekapazitäten und des speziell ausgebildeten Studienpersonals kann auch die Zahl der klinischen Studien und der Patienten-Neueinschlüsse am UKJ deutlich gesteigert werden“, sagt Prof. Dr. Ernst. Und: „Die Erweiterung der klinischen Forschung sichert die unmittelbare Übertragung der Ergebnisse aus Grundlagenforschung und Medikamentenentwicklung in die klinische Praxis und ermöglicht die frühe Anwendung innovativer Therapieverfahren.“ Für Krebspatienten in Thüringen wird der niederschwellige Zugang zu klinischen Studien durch die Vorstellung in einer interdisziplinären Tumorkonferenz oder im Rahmen einer ärztlichen Zweitmeinung am UKJ ermöglicht.