Rund 10.000 schwer kranke Menschen in Deutschland warten laut der Deutschen Stiftung Organspende (DSO) auf ein Spenderorgan, denn für sie ist die Organtransplantation die einzige Möglichkeit zurück in ein normaleres Leben. Die Transplantationsmedizin entwickelt sich stetig weiter – durch neue Verfahren, Techniken und Medikamente. Diesem Fortschritt gegenüber steht jedoch ein erheblicher Organmangel – zu wenig Menschen in Deutschland sind Organspender. Das bedeutet lange Wartezeiten, manchmal kommt das rettende Organ auch zu spät. Am Universitätsklinikum Jena (UKJ) wird im interdisziplinären Transplantationszentrums – dem einzigen in Thüringen – alles dafür getan, schwer kranken Patienten zu helfen.
Die Transplantationsmedizin ist also ein nicht einfaches, aber dennoch spannendes Feld. Prof. Dr. Utz Settmacher, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am UKJ sowie Präsident der Deutschen Transplantationsgesellschaft, erklärt im Titelinterview des neuen Klinikmagazins: „Das ist interdisziplinäre, universitäre Hochleistungsmedizin. Wir müssen zunächst die geeigneten Patienten für die Transplantation auswählen. Einerseits haben wir dann die operativen Seiten – die Transplantation stellt ja eine Operation dar, sowohl die OP beim Spender als auch beim Organempfänger. Nach der Transplantation muss dafür gesorgt werden, dass das Organ vom Empfänger toleriert wird und er nicht irgendwelchen Infektionen ausgesetzt ist. Und die dritte Facette - sie spielt sich direkt rund um die Operation ab – ist natürlich das Management der Organfunktionen und der Organversagen. Oft müssen die Patienten bereits vor der Transplantation auf der Intensivstation betreut werden. Transplantationsmedizin ist also eine sehr komplexe Medizin, die wir interdisziplinär im gesamten Team bewerkstelligen müssen.“
Im vergangenen Jahr wurden am UKJ mehr als 200 Transplantationen durchgeführt, darunter Leber-, Nieren-, Herz- und Stammzelltransplantationen. Besonders spezialisiert hat sich das Transplantationszentrum auf die Leberlebendspende bei erwachsenen Empfängern. Seit 1995 gibt es am UKJ das Lebertransplantationsprogramm. Das Zentrum ist in Bezug auf Leberlebendspenden das leistungsstärkste in Deutschland. Geholfen werden konnte so auch dem 25-jährigen Franz Schubert aus Dresden, der einen Teil der Leber seines Vaters am UKJ transplantiert bekam. Neben Patientengeschichten wie diesen werden im Klinikmagazin viele weitere Themen rund um die Transplantationsmedizin beleuchtet. Wie läuft eine Organspende ab, was machen ein Transplantationsbeauftragter und eine Transplantationskoordinatorin oder wie kann man Organspender werden – diese und andere Fragen werden im Klinikmagazin beantwortet.
Zum Klinikmagazin: Seit mehr als 20 Jahren existiert das Klinikmagazin des Universitätsklinikums Jena. Es erscheint drei Mal im Jahr und stellt aktuelle Themen aus Medizin und Pflege vor, nennt Ansprechpartner am UKJ und blickt auch hinter die Kulissen von Thüringens größter Klinik.
Die Online-Version des Magazins (Ausgabe 03/2023) ist hier zu finden: https://www.uniklinikum-jena.de/Klinikmagazin.html Auch ältere Ausgaben sind online abrufbar. Das Klinikmagazin kann außerdem kostenlos bestellt werden: Einfach per Mail an presse@med.uni-jena.de oder per Telefon unter der Telefonnummer: 03641/9-391182.