Jena (UKJ/tw). Der Patient liegt auf dem Operationstisch, um ihn herum der Anästhesist, ein assistierender Arzt und die OP-Schwester. Der Urologe, der heute die Entfernung der Prostata vornimmt, fehlt jedoch in deren Mitte. Stattdessen sitzt er in der Ecke des OP-Saals an einer Konsole, schaut auf ein dreidimensionales, bis zu zwölffach vergrößertes Bild und steuert die Roboterarme mit daran befestigten OP-Werkzeugen im Körper des Mannes. Es ist der erste Eingriff am Universitätsklinikum Jena (UKJ) mit dem neuen OP-Roboter DaVinci Xi. Und der wird nicht zufällig an der Prostata vorgenommen, denn die Operateure der Klinik für Urologie haben die größte Erfahrung auf diesem Gebiet: Jährlich nehmen sie etwa 150 Operationen mit dem OP-Roboter vor.
Bereits seit 2011 wird im UKJ auf die roboter-assistierte Chirurgie gesetzt, die minimal-invasive Eingriffe ermöglicht. Damals zog der erste DaVinci-Roboter überhaupt in den OP-Saals eines Klinikums in Thüringen ein. Ersetzt wird dieser nun durch das neue System mit modernster Computer- und Rotationstechnik. So positioniert sich der Roboter etwa auf Grundlage von Patientendaten mittels Lasersteuerung am OP-Tisch, die mit Joysticks durch den Operateur bedienten Werkzeugarme sind noch feiner justiert und ermöglichen so eine optimale 360-Grad-Bewegung der Instrumente im Körper der Patienten. Ein technischer Vorzug, der sich vor allem bei schwer erreichbaren Körperstellen auszahlt. Ein weiterer Vorteil: Der neue OP-Roboter bietet dank einer Doppelkonsole noch bessere Möglichkeiten in der Aus- und Weiterbildung, da zwei Operateure zeitgleich agieren und sich die Instrumente übergeben können.