Jena (UKJ/ac). Steife Gelenke, Schwellungen und Schmerzen: Immer mehr Menschen sind von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen betroffen. Allein in Deutschland leidet etwa drei Prozent der Bevölkerung an einer der mehr als 200 Erscheinungsformen von Rheuma – Tendenz steigend. Oft müssen die Betroffenen lange auf die richtige Diagnose warten. Hilfe finden sie im neu etablierten Rheumazentrum am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bescheinigt dem Zentrum höchste Qualität bei der Diagnostik und Behandlung von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen – als einziges Zentrum mit rheumatologischer Komplettversorgung in ganz Thüringen. „Wir freuen uns sehr über diese Zertifizierung. Denn sie bestätigt, dass wir mit unserem interdisziplinären Ansatz die Betreuung der Rheuma-Patientinnen und -Patienten optimal strukturieren und damit die Versorgungslücke in Thüringen schließen“, so Prof. Dr. Gunter Wolf, Direktor der Klinik für Innere Medizin III am UKJ, an dem das Rheumazentrum angesiedelt ist.
Rheumatologinnen und Rheumatologen betreuen gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten aus den Bereichen Kinder- und Jugendrheumatologie, Nephrologie, Kardiologie, Pneumologie, Dermatologie, Neurologie und Unfallchirurgie im UKJ-Rheumazentrum mehr als 8.000 Patientinnen und Patienten jährlich ambulant, tagesklinisch und stationär – die meisten davon aus Thüringen, aber auch aus angrenzenden Bundesländern. „Bei uns erhalten die Betroffenen bei Bedarf Diagnostik und Therapie aus einer Hand, da alle notwendigen Disziplinen eng zusammenarbeiten“, so Prof. Dr. Alexander Pfeil, Leiter des Rheumazentrums sowie Leiter der Sektion Rheumatologie/Osteologie an der Klinik für Innere Medizin III. Als Teil des Zentrums für Seltene Erkrankungen ist das Rheumazentrum auch auf die Betreuung von Patientinnen und Patienten mit seltenen rheumatischen Erkrankungen wie Dermatomyositis oder Gefäßentzündungen wie Riesenzellarteriitis spezialisiert.
Viele entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie die häufigste Form, die Rheumatoide Arthritis, sind gut ambulant behandelbar. Deshalb hat das Rheumazentrum ein Entzündungsboard etabliert, in dem Hausärzte, niedergelassene Fachärzte und Rheumatologen anderer Kliniken nun ihre Fälle individuell mit dem Team besprechen können. „Gemeinsam legen wir dabei die optimale Behandlungsstrategie für die Patientinnen und Patienten fest, die sich an den aktuellsten Leitlinien der Rheuma-Behandlung orientiert“, sagt Alexander Pfeil. „Und die den Betroffenen gleichzeitig durch die Teilnahme an Studien auch Zugang zu innovativen immunologischen Therapiemethoden wie der CAR-T-Zell-Therapie ermöglicht, welche in Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin II und dem Institut für Transfusionsmedizin durchgeführt wird.“ Betroffene können sich über ihren behandelnden Haus- bzw. Facharzt im Rheumazentrum anmelden.
Damit nicht nur die Betroffenen am UKJ optimal behandelt werden, entwickelt das Team des Rheumazentrums die Leitlinien der Rheuma-Behandlung weiter und gibt sein Wissen regelmäßig in Fort- und Weiterbildungen an Studierende, Kolleginnen und Kollegen sowie in Patientenschulungen auch an Patientinnen, Patienten und ihre Angehörigen weiter.
Kontakt
Rheumazentrum (G-BA-Kriterien) sowie Sektion Rheumatologie und Osteologie
Klinik für Innere Medizin III
Universitätsklinikum Jena
Am Klinikum 1
07747 Jena
Tel.: 03641-9326846
Fax: 03641-9326847
E-Mail: Rheumazentrum@med.uni-jena.de
Anmeldung zum Entzündungsboard per Kontaktformular.