Jena (UKJ/ac). Auf den ersten Blick sieht man zwei Jungs, die fröhlich zusammen mit Ihren Müttern spielen. Erst auf den zweiten Blick fallen die Infusionsständer auf, die Finian und Fritz über Schläuche ihre lebensrettenden Chemotherapien geben. Denn beide Jungs leiden an Akuter lymphatischer Leukämie, kurz ALL, einer besonderen Form von Blutkrebs. In der kinderonkologischen Tagesklinik der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ) werden sie von einem Experten-Team betreut. Seit Mai 2022 steht dieses tagesklinische Angebot für die jungen Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen am UKJ zur Verfügung.
„Die Kinder können nach ihrer Behandlung bei uns abends in ihre gewohnte Umgebung nach Hause zurückkehren. Das ist ein Gewinn – nicht nur für die Kinder, sondern für die ganze Familie“, so Dr. Jana Ernst, Oberärztin der kinderonkologischen Tagesklinik. „Während erwachsenen Krebs-Patienten bereits seit mehr als zehn Jahren am UKJ viele Therapien in der onkologischen Tagesklinik erhalten können, setzt sich das nun auch zunehmend bei Minderjährigen mit Krebs durch.“ Das Team der Tagesklinik mit Kinderkrankenschwester Yvonne Weise behandelt aktuell etwa 60 Fälle pro Monat, Tendenz steigend, mit einer Altersspanne von einem sieben Monate alten Säugling bis hin zu einem 25-Jährigen, der seit dem Kindesalter an Krebs leidet. Darunter befinden sich Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankungen, aber auch mit anderen Erkrankungen in der Blutbildung oder des Immunsystems.