Jena (UKJ/ac). Vor und nach dem Kontakt mit einer Patientin oder einem Patienten, beim Umgang mit Material, das mit Keimen behaftet ist oder nach dem Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung – das sind nur einige Situationen im Klinikalltag, bei denen die korrekte hygienische Händedesinfektion vor einer Übertragung von Krankheitserregern und möglichen Infektionen schützt. Die hohe Qualität der Händehygiene am Universitätsklinikum Jena (UKJ) wurde nun erneut durch die „Aktion Saubere Hände“ mit dem Gold-Zertifikat ausgezeichnet – zum vierten Mal in Folge und aktuell als eine von nur vier Kliniken in Thüringen. „Dies ist eine Anerkennung des täglichen Engagements unseres Hygieneteams am Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, das die Bedeutung der korrekten Händehygiene noch stärker ins Bewusstsein rücken will – bei uns im UKJ, aber auch in der breiten Öffentlichkeit“, weiß Prof. Dr. Dr. PH Frank Kipp, Leiter der Krankenhaushygiene am Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am UKJ. „Denn die hygienische Händedesinfektion ist und bleibt die wichtigste Basishygienemaßnahme, um nicht nur unsere Patientinnen und Patienten, sondern auch unser Personal zu schützen.“
Herzstück der Zertifizierung sind Beobachtungen des Händedesinfektionsverhaltens im Klinikalltag. Dabei beobachten die Hygienefachkräfte des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene, ob sich das ärztliche und pflegerische Personal wirklich zu den richtigen Zeitpunkten die Hände desinfiziert. Im Jahr 2023 dokumentierte das Hygieneteam dabei mehr als 2.500 Einzelbeobachtungen zur korrekten Umsetzung der hygienischen Händedesinfektion auf den ausgewählten Stationen und Ambulanzen. „Wichtig ist für uns die gemeinsame Auswertung der Beobachtungen mit dem jeweiligen Team, in der wir besprechen, was bereits gut läuft und was noch verbessert werden kann,“ so Dr. Sabine Trommer, Krankenhaushygienikerin am Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene. „Denn nur durch eine offene Kommunikation kann man Ziele vereinbaren - und auch gemeinsam erreichen.“ Neben den umfangreichen Beobachtungen sind regelmäßige Schulungen für das Klinikpersonal zur Vermeidung von Infektionen, aber auch Informationsmaterialien für Patienten und Angehörige sowie Aktionstage zur Händehygiene wichtige Voraussetzungen für das Gold-Zertifikat.
Hintergrund zur „Aktion Saubere Hände“
Die „Aktion Saubere Hände“ wurde mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit 2008 als nationale Kampagne ins Leben gerufen, die die hygienische Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen fördert. Einrichtungen, die diesem Thema eine besonders große Rolle beimessen, können ein Zertifikat anstreben. Kriterien, um dieses zu erhalten, sind unter anderem die Erfassung der Händedesinfektionsmittelverbräuche und Compliance-Beobachtungen. Das UKJ hat das Siegel der „Aktion Saubere Hände“ in Gold 2024 bereits zum vierten Mal in Folge erhalten. Verliehen wird es jeweils für zwei Jahre. Deutschlandweit ist das UKJ eine von nur neun Universitätskliniken, die mit dem Siegel ausgezeichnet wurden.