Jena (UKJ/as). Als würden sie durch eine verschmutzte Fensterscheibe schauen, so beschreiben es viele Patienten, deren Hornhaut eingetrübt ist. Mehr als einhundert Patienten hat Prof. Daniel Meller, Direktor der Klinik für Augenheilkunde am UKJ, in diesem Jahr bereits mit einer Hornhautübertragung – auch Keratoplastik genannt – geholfen. Bei rund 30 Patienten handelte es sich um eine Teilverpflanzung der Hornhaut, eine „Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty“, kurz DMEK. „Dabei wird nur die erkrankte Innenschicht des Auges, das Endothel mit dazugehöriger Descemetmembran, transplantiert“, so Prof. Meller, der seit 2015 die Jenaer Augenklinik leitet. Die DMEK wird in Thüringen nur in Jena angeboten.
Über einen zwei Millimeter kleinen Schnitt wird zunächst die zerstörte Zellschicht der Hornhaut entfernt. Die zuvor aus einer Spenderhornhaut herauspräparierte haardünne Schicht wird zusammengerollt ins Auge verbracht und dort durch eine Luftblase ausgerollt und an der richtigen Stelle platziert. Mit einer weiteren Luftblase wird die neue Zellschicht an die vorhandene Hornhautschicht angedrückt. Die Vorteile der Methode: „Die Patienten erholen sich rascher und erreichen eine bessere Sehschärfe“, so Prof. Meller. Zudem sei das Risiko, dass das Transplantat abgestoßen wird, geringer als bei einer kompletten Transplantation der Hornhaut.
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