Jena (UKJ/ac). In Deutschland wird bei rund 60.000 Menschen im Jahr Darmkrebs diagnostiziert. Bei Männern gilt er damit als zweithäufigste, bei Frauen als dritthäufigste Krebserkrankung. Allein am Darmkrebszentrum des Universitätsklinikums Jena (UKJ) werden pro Jahr mehr als 80 Patientinnen und Patienten mit einer Neuerkrankung sowie etwa 30 Erkrankte mit wiederkehrendem Darmkrebs behandelt. Doch welche neuen Therapieoptionen stehen den Betroffenen zur Verfügung? Was ist ein künstlicher Darmausgang, ein sogenanntes Stoma, und wie wird es gepflegt? Welche Besonderheiten müssen Stoma-Trägerinnen und -Träger beim Essen beachten? Und wie können sich Betroffene und Angehörige untereinander austauschen? Diese und noch viele weitere Fragen beantworten die Expertinnen und Experten von UKJ und Deutsche ILCO e.V., der Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs sowie deren Angehörige, beim Informationsnachmittag „Stoma und Darmkrebs“ am 31. Januar 2025 von 15 bis 17 Uhr in Jena. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Um unverbindliche Anmeldung per E-Mail an oder telefonisch unter 03641 9-32 53 01 wird gebeten.
Grundsätzlich kann bei Darmkrebs abhängig von seiner Lage zwischen Dickdarm- und Mastdarmkrebs unterschieden werden. Dabei steht vor allem Patientinnen und Patienten mit Mastdarmkrebs seit kurzer Zeit eine neue Behandlungsoption zur Verfügung: Vor der eigentlichen Operation erhalten sie zusätzlich zur sonst üblichen Bestrahlung eine Chemotherapie. „Das Faszinierende an dieser Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie ist, dass bei einem Teil der Patienten das Krebsgewebe danach bereits nicht mehr nachweisbar ist. Anschließend ist also keine Operation – und damit auch kein Stoma – notwendig“, weiß PD Dr. Claus Schneider, Koordinator des Darmkrebszentrums am UKJ. Gemeinsam mit dem interdisziplinären Team des Darmkrebszentrums entscheidet er individuell bei jedem Patienten, ob diese neue Therapieoption geeignet ist.
Die meisten Darmkrebs-Betroffenen sind deshalb weiterhin – mindestens vorrübergehend – auf einen künstlichen Darmausgang, ein Stoma, angewiesen. Dafür wird operativ eine Verbindung zwischen Darm und der Haut am Bauch geschaffen, um den Stuhlgang entleeren zu können. Welche Unterschiede und neue Entwicklungen es hierbei gibt und wie ein Stoma gepflegt wird, darüber informiert das Stoma-Team des Jenaer Uniklinikums bei dieser Veranstaltung. Außerdem gibt Ernährungsberaterin Nicole Dittrich Stomaträgerinnen und -trägern Tipps zur richtigen Ernährung und der Deutsche ILCO e.V stellt seine Arbeit vor.
Termin auf einen Blick
Informationsnachmittag „Stoma und Darmkrebs“ des Darmkrebszentrums am UKJ
31.01.2025, 15 bis 17 Uhr
Bachstraße 18, 07747 Jena, Gebäude 1 (Alte Chirurgie), Seminarraum 2, 1. OG (Fahrstuhl vorhanden
Teilnahme kostenfrei
Unverbindliche Anmeldung per E-Mail an oder telefonisch unter 03641 9-32 53 01
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des UniversitätsTumorCentrums.