Moderne Behandlungen von an Krebs Erkrankten sind nur in interdisziplinären Teams möglich. In sogenannten Tumorboards werden Untersuchungsbefunde unterschiedlicher Fachrichtungen zusammengetragen und gemeinsam über Therapieempfehlungen diskutiert. Die Teilnahme an solchen Tumorkonferenzen ist im Kerncurriculum der Humanmedizin bislang nicht vorgesehen. Daher haben der Neurochirurg PD Dr. Marcel A. Kamp und der Strahlenmediziner Dr. Matthias Mäurer das Projekt „Digitale studentische Tumorkonferenz im inverted classroom-Format“ entwickelt. Neben fachlichem Wissen sollen die teilnehmenden Studierenden die Arbeitsweise eines neuroonkologischen Tumorboards, effektive Kommunikation, das Erstellen von personalisierten Therapieplänen sowie die Diskussion und Berücksichtigung von ethischen Aspekten ärztlichen Handelns erlernen. Die Lehrveranstaltungen sind so angelegt, dass die Studierenden sich mit Online-Material vorbereiten und die Veranstaltung zur vertiefenden und interaktiven Auseinandersetzung mit dem Gelernten nutzen.
Für dieses neue digitale Lehrprojekt sind die beiden Mediziner mit einem vom thüringenweit neun Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre ausgezeichnet worden. Mit der Förderung von je bis zu 50.000 Euro unterstützt das Thüringer Wissenschaftsministerium in Kooperation mit dem Stifterverband die Entwicklung und Erprobung digital gestützter Lehr- und Prüfungsformate an den Hochschulen.
Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität
Detaillierte Informationen zum Förderprogramm Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre und zu den Gewinnerprojekten unter: https://www.stifterverband.org/digital-lehrfellows-thueringen.
Kontakt:
Dr. Matthias Mäurer, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie,
PD Dr. Marcel A. Kamp, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie,