Jena (UKJ/tw). Einfach mal raus, auf andere Gedanken kommen und unbeschwerte Stunden genießen: Für 18 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 21 Jahren, die chronisch nierenkrank sind, einer Dialyse bedürfen oder bereits ein transplantiertes Organ haben, war das während eines einwöchigen Urlaubs möglich. Gemeinsam mit Betreuern des KfH-Nierenzentrums für Kinder und Jugendliche am Universitätsklinikum Jena (UKJ) ging es für die Reisegruppe nach Oberpreilipp in der Nähe von Rudolstadt.
Dort erwarteten die Kinder und Jugendlichen zahlreiche Aktivitäten. Dazu gehörten eine Schlauchboottour, das Baden im Waldbad, ein Besuch auf Burg Greifenstein mit einer Falknervorführung, eine Wanderung und der Besuch der Feengrotten in Saalfeld. Wenn keine Ausflüge oder Dialysebehandlung auf dem Programm standen, konnten die Teilnehmenden in der Freizeit die Angebote im Selbstversorgerhaus nutzen, dabei wurde ausgiebig und leidenschaftlich Tischtennis und Fußball gespielt, EM geschaut, kreativ T-Shirts gebatikt und vieles mehr. Auch den 13. Geburtstag einer Patientin konnten alle zusammen feiern.
Was für andere Kinder und Jugendliche keine ungewöhnliche Feriengestaltung ist, ist für die jungen Patientinnen und Patienten des KfH-Nierenzentrums eine Besonderheit. Denn auch während des Ausflugs benötigen sie medizinische Betreuung, die durch einen Kinderarzt, eine Urotherapeutin, eine Psychologin, eine Schwesternschülerin und drei Schwestern aus der Pflege des KfH-Nierenzentrums ermöglicht wurde. Drei der Teilnehmenden der Ferienfreizeit erhielten während des Ausflugs im Kindernierenzentrum eine Hämodialyse, zwei kleine Patienten wurden durch das mitgereiste Pflegepersonal mit einer Bauchfelldialyse nächtlich versorgt.
„Die Kinder und Jugendlichen haben neue Dinge ausprobiert, konnten über sich hinauswachsen, haben sich kennengelernt und ausgetauscht. Für einige Kinder und Jugendlichen ist es die einzige Möglichkeit zu verreisen und mit ebenso Nierenkranken in Kontakt zu kommen. Die Woche bietet nicht nur den Kindern einen Urlaub vom Krankheitsalltag mit viel Spaß, auch die Angehörigen wurden dadurch entlastet“, sagt Judith Mannich, Psychologin und Organisatorin der Ferienfreizeit. Und: „Alle Dialysekinder und ihre schon erfolgreich transplantierten Mitpatientinnen und Mitpatienten haben diesen Ferienausflug sehr genossen und freuen sich auf das nächste Jahr gemeinsamer Freizeit.“
Finanziert wird die Feriendialysefreizeit von Spendengeldern. „Wir danken vielmals den Spendern Thomas Reinsch, Dr. Philipp Zollmann, Nora Kirsten, Doris Naumann, Familie Albert, Stefan Schippel“, so Judith Mannich.