„Grossherzoglich Sächsische Landesheilanstalten zu Jena“
In den Jahren 1788-91 wurden die kurz zuvor auf dem Gelände in der Bachstraße von den Professoren Stark und Loder gegründeten Privatkliniken in das aus Staatsmitteln finanzierte Medicinisch-Chirurgisch-Klinische Institut umgewandelt. 1803 errichtete die Stadt Jena ein öffentliches Krankenhaus, das von den Vorständen des Instituts geleitet wurde. 1804 folgte das „Fürstlich-Sächsisch-Weimarische Irreninst tut“ und in den Jahren 1822-24 ein dringend notwendiger Krankenhausneubau mit 40 Betten. Umfangreiche Neu-, Um- und Erweiterungsbauten auf dem Gelände des Klinikums folgten im weiteren Verlauf des Jahrhunderts. Neben anderem wurde im Jahre 1865 angesichts der kaum einzudämmenden Ausbreitung solcher „lebensgefährlichen ansteckenden Uebel“ wie Blattern, Cholera, Typhus oder Ruhr ein Isolierhaus errichtet, in dem bis zu 40 Betten aufgestellt werden konnten. Hatten die Jenaer Medizinstudenten um 1800 die Kranken übe wiegend noch in ihren Wohnungen zu besuchen und zu behandeln, setzte sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts die stationäre Betreuung mehr und mehr durch. Die Bettenzahl in den „Grossherzoglich Sächsischen Landesheilanstalten zu Jena“ stieg allein zwischen 1880 und 1900 von 279 auf 539.