Anfänge als „Irreninstitut“
1804 wurde in Jena das „Fürstlich-sächsisch-weimarische Irreninstitut“ gegründet. Jena war damit im mitteleuropäischen Raum die fünfte Universität mit einer Einrichtung für Nervenkranke. Das erste Domizil in der Bachstraße mit zehn Zimmern war in ein „Irren-Männerhaus“ und ein „Irren-Weiberhaus“ unterteilt. 1846 entstand oberhalb der Ziegelmühle ein einstöckiges „Tollhaus“ mit vier Stuben für Tobsüchtige. Neben dem Direktor – oftmals gegen die eigene Neigung und manchmal auch gegen seinen Willen in diesem Amt – gehörten auch Wächter zum Personal. Selten kamen Medikamente zum Einsatz, meist Verhaltenstherapien mit Belohnungen aber auch harten Prügelstrafen. Mehr als die Hälfte der an akuter Psychose Erkrankten verstarb.