Medizinisches Zentrum Bachstraße
Als Wiege des Universitätsklinikums Jena gilt das „Accouchierhaus“ am Fürstengraben. Die 1778 eröffnete Entbindungsanstalt ist die allererste universitäre Einrichtung in der Saalestadt, in der Patienten versorgt werden. Noch im ausgehenden 18. Jahrhundert entsteht in der Bachstraße das „Medicinisch-chirurgisch-klinische Institut“. 1803 wird an gleicher Stelle ein größeres Krankenhaus errichtet. Acht Jahre später wird es zu einer Landeseinrichtung, die jeden Bewohner des Herzogtums Sachsen-Weimar kostenlos behandelt. Mit der fortschreitenden Spezialisierung folgen weitere Neu- und Umbauten. Ab 1885 eröffnet die erste Ohrenpoliklinik – 1928 können die HNO-Experten ihren Klinikneubau in der Lessingstraße beziehen. 1898 nimmt die neu gebaute Augenklinik in der Bachstraße den Betrieb auf, 1914 in direkter Nachbarschaft die neue Chirurgische Klinik. Nicht weit entfernt – in der Nähe des Saalbahnhofs – eröffnet 1916 die erste reine Kinderklinik Deutschlands. In der Lessingstraße 1, in einem einstigen Gymnasium, nimmt 1963 die erste eigenständige Urologische Universitätsklinik Ostdeutschlands ihren Betrieb auf. Weitere medizinische Einrichtungen siedeln sich über das gesamte Stadtgebiet verteilt an.