WATCH – Mobile WohnortnAhe Versorgung zur Steuerung der sektorübergreifenden Therapie bei Post-COVID-19 in THüringen
Förderzeitraum: 07/2023-08/2026
Förderkennzeichen: 01NVF22114
Studienziel
Ziel von WATCH ist es, eine neue Versorgungsform für Patientinnen und Patienten mit Post-COVID insbesondere im ländlichen Raum zu entwickeln, durch die Symptome verbessert und mehr soziale Teilhabe ermöglicht werden sollen. In einer mobilen Post-COVID Ambulanz (PoCO-Bus) findet eine wohnortnahe Untersuchung der Betroffenen statt, an die sich eine umfassende telemedizinische Intervention anschließt. Insgesamt zwölf Wochen lang absolvieren die Studienteilnehmenden Trainingseinheiten zu Konzentration und Aufmerksamkeit (Modul BRAIN), gestufte Rehabilitations-Sportprogramme (Modul BODY) und verhaltenstherapeutische Therapieangebote (Modul SOUL). Weitere Informationen sind hier zu finden.
Teilprojekte des Instituts für Allgemeinmedizin
Arbeitspaket: Prozessevaluation aus ärztlicher Perspektive
Dieser Teil der Prozessevaluation zielt darauf ab, die hausärztliche Perspektive hinsichtlich Machbarkeit, Nutzen und Akzeptanz der Intervention zu erfassen. Dazu werden sowohl qualitative als auch quantitative Erhebungen durchgeführt.
Zu Beginn der Interventionsphase erfolgt eine Befragung der teilnehmenden Hausärztinnen und Hausärzte mittels Leitfadeninterviews. So können erste Erfahrungen mit den Projektprozessen erfasst, Barrieren und Facilitatoren für den Einschluss von Patienten identifiziert sowie (Kommunikations-)Prozesse im weiteren Projektverlauf angepasst werden. Die Ergebnisse der Interviews werden zudem genutzt, einen Fragebogen zur quantitativen Erhebung der Zufriedenheit, Machbarkeit und Akzeptanz zu entwickeln. Dieser wird am Ende des Interventionszeitraumes zur Abschlussevaluation allen am WATCH-Projekt teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten ausgehändigt. Die Ergebnisse dienen zur Vorbereitung der Verstetigung der neuen Versorgungsform.
Projektteam:
Miriam Pfeiffer
Prof. Dr. Jutta Bleidorn
Arbeitspaket: GKV-Routinedaten-basierte gesundheitsökonomische Evaluation
Die gesundheitsökonomische Evaluation der neuen Versorgungsform WATCH bildet eine wichtige Ergänzung zur Evaluation der klinischen Wirksamkeit, welche an der Martin‐Luther-Universität Halle‐Wittenberg erfolgt. Sie schließt an den Leitgedanken an, dass mit frühzeitigen, strukturierten Interventionen die körperlichen, kognitiven und psychischen Symptome der Studienteilnehmenden verbessert, die Chancen auf eine vollständige Genesung erhöht und die Chronifizierungswahrscheinlichkeit vermindert werden können. Die gesundheitsökonomische Evaluation beruht maßgeblich auf Routinedaten von drei am Projekt beteiligten Krankenkassen und soll folgende Fragen beantworten:
(1) Werden die Leistungsausgaben durch die Intervention reduziert?
(2) Wird die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage durch die Intervention reduziert?
Die Ergebnisse der gesundheitsökonomischen Evaluation sollen eine der Grundlagen für die Entscheidung des G-BA zur Überführung der Versorgungsform in die Regelversorgung bilden.
Projektteam:
Dr. Franziska Meißner
PD Dr. Antje Freytag
Kooperationspartner
- AOK PLUS, BARMER, Techniker Krankenkasse
- Deutsche Stiftung für chronisch Kranke
- Kassenärztliche Vereinigung Thüringen
- Friedrich‐Schiller‐Universität Jena
- Technische Universität Dresden
- Martin‐Luther-Universität Halle‐Wittenberg