Infektiöser Arbeitsunfall
Verhalten bei Verletzungen am Arbeitsplatz mit Infektionsrisiko, z.B. Nadelstichverletzungen
Das Arbeiten mit humanen Materialien (z.B. Blut, Gewebe, Sekrete usw.) birgt bei Unfall mit Verletzung der Haut oder bei Schleimhautkontakt das Risiko einer Infektionsübertragung, insbesondere mit Hepatitis B und C, sowie HIV. Anbei finden Sie die Checkliste, den Unfallerfassungsbeleg und die Betriebsanweisung, sowie Hinweise für Sofortmaßnahmen:
Sofortmaßnahmen
- Sofortige Desinfektion
- Risikobewertung beim Index bezüglich Hep.C und HIV, nach Augenschein, Aktenlage und Laborbestimmung (HIV cito)
- a) Vorstellung in ZNA (Erlanger Allee 103, 07747 Jena, Tel.: 9-332050) beiDringlichem Verdacht auf HIV beim IndexUnd / oder Verletzter ist Non-Responder Hep. B (Anti-HBs nie über 10IU/l) oder bisher nicht vollständig geimpft oder Anti-HBs bisher nicht bestimmt
b) HIV ist keine Verdachtsdiagnose / ausreichender Schutz gegen Hep. B besteht
- Schnellstmögliche Kontaktaufnahme mit AMD zur „Nullrunde“ und Beratung
- Eine Vorstellung in der ZNA wäre in diesem Fall nicht notwendig
- Unfallerfassungsbeleg ausfüllen und an Arbeitssicherheit senden
- (Den Unfallhergang, den Zeitpunkt des Unfalls, die Sofortmaßnahmen und die Personalien des Index bitte möglichst konkret und spätestens am Folgetag dokumentieren!)
- Kontaktaufnahme mit AMD zur Planung der empfohlenen Blutentnahmen (Abstände und Umfang sind vom Einzelfall abhängig)
Folgend finden Sie nähere Informationen:
Checkliste Unfälle mit Infektionsrisiko
Unfallmeldung Arbeiter/Angestellte des Unversitätsklinikums Jena
Betriebsanweisung bei Unfällen mit infektiösem Risiko (Erstmaßnahmen)
Eine Vorstellung in der Zentrale Notaufnahme (ZNA) ist bei dringlichem Verdacht auf HIV beim Index und / oder nicht vorhandenem Hepatitis B-Schutz des Verletzten notwendig. Telefon 9-332050
(Ein D-Arzt muss grundsätzlich aufgesucht werden, wenn die aus dem Arbeitsunfall resultierende Arbeitsunfähigkeit länger als der Unfalltag dauert oder eine diesbezügliche Behandlung länger als eine Woche in Anspruch nehmen würde.)
Postexopositionsprophylaxe (PEP)
Wenn die Möglichkeit einer Infektion des Mitarbeiters durch den Patienten besteht, d.h., einerseits der Patient gesichert oder zu vermutend mit Hep-B, -C oder HIV infiziert ist und andererseits die Verletzung / Kontamination stattgefunden hat, wird die PEP durch den diensthabenden Arzt der ZNA ggf. in Rücksprache mit der Infektiologie indiziert und ausgegeben.
Zögern Sie nicht, uns bei Fragen zu kontaktieren (Tel.: 9-398101 oder 9-398103 oder Mail an betriebsarzt@med.uni-jena.de).