Expert opinion—management of chronic myeloid leukemia after resistance to second-generation tyrosine kinase inhibitors
Hinzugefügt Mai 2020
https://www.nature.com/articles/s41375-020-0842-9.pdf
Hochhaus, A., Breccia, M., Saglio, G. et al. Expert opinion—management of chronic myeloid leukemia after resistance to second-generation tyrosine kinase inhibitors. Leukemia (2020). https://doi.org/10.1038/s41375-020-0842-9
Abstract in deutscher Übersetzung:
Unabhängig von der Therapielinie sind die Therapieziele bei der chronischen myeloischen Leukämie (CML) in der chronischen Phase folgende: Vermeidung des Fortschreitens in die akzelerierte Phase oder Blastenkrise der CML, so dass die Patienten eine mit der allgemeinen Bevölkerung vergleichbare Lebenserwartung erreichen; Vermeidung unerwünschter Ereignisse (adverse events, AE); und Wiederherstellung und Erhaltung der Lebensqualität. Der wichtigste prognostische Faktor für das Erreichen dieser Ziele ist das Ansprechen auf Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) zu wichtigen Meilensteinen. Bei Patienten, bei denen ein TKI versagt, ist ein Therapiewechsel zwingend erforderlich, um das Risiko von Progression und Tod zu verringern. Gegenwärtig gibt es keine genaue Leitlinie für Patienten, bei denen ein TKI der zweiten Generation versagt, und es gibt nur wenige Daten, die die klinische Entscheidungsfindung in dieser Situation leiten könnten. Es besteht daher ein Bedarf an praktischer und umsetzbarer Anleitung für den Umgang mit Patienten, die bei einem TKI der zweiten Generation versagen. Obwohl der Begriff "Versagen" auch Patienten einschließt, die wegen Resistenz oder Unverträglichkeit versagen, liegt der Schwerpunkt dieses Artikels auf dem Versagen eines TKIs der zweiten Generation aufgrund von Resistenz. CML-Patienten, bei denen der erste TKI der zweiten Generation wegen echter Resistenz versagt, benötigen eine wirksamere Therapie. Bei diesen Patienten ist die relative Angemessenheit einer frühen allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (alloSZT) oder der Einsatz eines weiteren TKIs zu prüfen. Die Auswahl der nächsten Therapielinie nach einer Resistenz gegen einen TKI zweiter Generation sollte individuell erfolgen und muss auf patientenspezifischen Faktoren wie Zytogenetik, Mutationsprofil, Comorbiditäten, Alter, Vorgeschichte von AEs unter vorheriger TKI-Therapie und Risikoprofil für AEs bei spezifischen TKIs basieren. Diese Expertenmeinung steht nicht im Widerspruch zu bestehenden Empfehlungen, sondern stellt vielmehr eine Weiterentwicklung früherer Konzepte dar, die auf neuen Daten, Erkenntnissen und klinischen Erfahrungen beruht. Wir überprüfen die Behandlungsoptionen für Patienten, die gegen Therapie mit einem TKI der zweiten Generation resistent sind, und geben unsere klinischen Meinungen und Hinweise zu den wichtigsten Faktoren bei Therapieentscheidungen.