Jena (UKJ/as). Welche Rolle spielt das Immunsystem in der Schwangerschaft? Und welche Bedeutung hat es bereits bei deren Zustandekommen? Diese Fragen beleuchten Wissenschaftler, die sich in der Europäischen Gesellschaft für Reproduktionsimmunologie (ESRI) zusammengeschlossen haben. Prof. Dr. Udo Markert vom Universitätsklinikum Jena (UKJ) ist nun zum Präsidenten dieser Gesellschaft gewählt worden.
Prof. Markert, der am UKJ das Placenta-Labor der Klinik für Geburtsmedizin leitet, hat bereits in den vergangenen sechs Jahren im Vorstand mitgewirkt. Davor war er Präsident der Amerikanischen Gesellschaft für Reproduktionsimmunologie.
Störungen des immunologischen Gleichgewichts, so die Erkenntnis der Wissenschaftler, können Gründe für Unfruchtbarkeit sein oder Krankheiten in der Schwangerschaft hervorrufen. Viele Erkrankungen, die auch außerhalb einer Schwangerschaft auftreten können, nehmen in der Schwangerschaft aufgrund der hormonellen, aber auch immunologischen Veränderungen einen anderen Verlauf.
Die Arbeitsgruppe von Prof. Markert befasst sich in erster Linie mit Immunzellen in der Gebärmutter, die die Entstehung einer Schwangerschaft fördern oder behindern können. Außerdem untersuchen die Experten Signale des Fötus, die das mütterliche Immunsystem beeinflussen.
Anhand von Plazenten wird nach der Geburt im Placenta-Labor getestet, ob Medikamente oder Umweltschadstoffe von der Mutter auf das Kind übertreten können oder die Plazenta schädigen. Zu den ersten Aufgaben während seiner Präsidentschaft zählt für Prof. Markert nun die Vorbereitung der nächsten Kongresse der Gesellschaft in Paris und Madrid. Hier werden internationale Grundlagenforscher und Kliniker zusammenkommen, um die Umsetzung neuester wissenschaftlicher Ergebnisse in die Praxis zu diskutieren.
Kontakt:
Prof. Udo Markert
Leiter Placenta-Labor
Klinik für Geburtsmedizin
Universitätsklinikum Jena
Am Klinikum 1
07747 Jena
markert@med.uni-jena.de