Jena (UKJ/vdG). Meist entsteht bei der feindiagnostischen Untersuchung etwa in der 20. Schwangerschaftswoche das erste Porträt vom Ungeborenen fürs Familienalbum – aber das ist nur ein Nebenprodukt. In dieser speziellen Ultraschall-Untersuchung überprüft der Frauenarzt, ob sich das Kind zeitgerecht entwickelt und ausreichend vom mütterlichen Körper versorgt wird. Dazu wird auch in einer Doppleruntersuchung die Durchblutung von Gebärmutter und Plazenta gemessen. Bei etwa 5% der Schwangeren ist der Befund auffällig, was ein erhöhtes Risiko für verzögertes Wachstum des Babys bedeutet.
„Es ist noch nicht vollständig verstanden, warum sich manchmal die Gefäße der Plazenta nicht richtig ausbilden und es zu einer solchen Unterfunktion kommt“, so die Frauenärztin PD Dr. Tanja Groten. „Doch schlimmer ist, dass es keine etablierte Therapie für eine Verbesserung der Versorgung des Babys gibt.“ Um das zu ändern, plant die Oberärztin in der Geburtshilfe des Uniklinikums Jena eine klinische Studie mit dem Wirkstoff Pentaerythrityltetranitrat (PETN). Dieser seit Jahrzehnten bei Herzbeschwerden und Bluthochdruck eingesetzte Wirkstoff wird im Körper zu dem körpereigenen Botenstoff Stickstoffmonoxid abgebaut, der die Gefäße erweitert und somit die Durchblutung verbessert. Zudem verfügt PETN über eine Gefäßschützende Wirkung.