Das Kauschwitzen (Frey-Syndrom oder Synonyme: aurikulotemporales Syndrom, gustatorisches Schwitzen, gustatorische Hyperhidose) erhielt Anfang des letzten Jahrhunderts seinen Namen durch die polnische Neurologin Lucja Frey, die einen jungen Mann untersuchte, der aufgrund einer Schnittverletzung im Bereich der Ohrspeicheldrüse ein Schwitzen während des Verzehrs von jeglichen Speisen entwickelte, siehe auch:
The woman behind Frey's syndrome: the tragic life of Lucja Frey. Laryngoscope. 2004 114(12):2205-9.
Tragischerweise wurde sie im Warschauer Ghetto durch deutsche Nationalsozialisten ermordet.
In nahezu 100 Prozent der Fälle lässt sich nach operativer Entfernung der Ohrspeicheldrüse durch den so genannten Jod Stärke-Test nach Minor ein Frey-Syndrom nachweisen. Der Test beruht auf einer einfachen Jod-Stärke-Reaktion, über welche schwitzende Bereiche gut dargestellt werden können. Das Syndrom ist neben dem bekannten Schwitzen auch durch weitere Symptome wie Hautrötung (gustatory flushing), Kribbeln, Schwellungsgefühl bis hin zum Hautbrennen gekennzeichnet. Nach Injektion von Botulinumtoxin wird die Fläche des betroffenen Hautareals vermindert. Dieser Effekt hält bis zu 18 Monate nach der Therapie an.