Die Gaumenmandeln sind Teil des lymphatischen Rachenringes. Sie liegen im Mundrachen und sind beim Blick in den geöffneten Mund, so noch vorhanden, meist zu sehen. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Fremdstoffen der Umwelt ist das Mandelgewebe in der Kindheit als Teil der körpereigenen Abwehr häufig von Infektionen betroffen. Vor allem bei einer durch Bakterien bedingten Entzündung, der so genannten Angina (tonsillaris), kommt es dabei zu erheblichen Schluckbeschwerden verbunden mit Fieber und anderen Allgemeinsymptomen. Außerdem können durch die Bakteriengifte Folgeerkrankungen am Herz, an den Gelenken oder an den Nieren auftreten. Eine weitere Komplikation der Mandelentzündung stellt der Mandelabszess dar. Hier sammelt sich Eiter im Gewebe hinter oder neben der Mandel an.
Treten drei oder mehr Episoden von akuten Mandelentzündungen pro Jahr auf oder wurde eine Folgeerkrankung diagnostiziert, sollte geprüft werden, ob die Gaumenmandeln entfernt werden sollten. Treten mehr als 5-6 Episoden auf, die mit Antibiotika behandelt werden müssen, so ist die Entfernung zumeist zu empfehlen. Ebenso empfehlen wir die Mandelentfernung zur Therapie eines Mandelabszesses.
Therapie
Die Operation erfolgt in Vollnarkose im Rahmen eines stationären Aufenthaltes von ca. einer Woche. Wenn Sie von weiter her anreisen, ist meist auch die Aufnahme am Vortag der Operation möglich.
Ihr Kind wird nach der Operation auf unserer Kinderstation betreut. Hierbei können auch auftretende Schluckprobleme durch die Gabe von Schmerzmitteln behandelt werden. Die häufigste Komplikation der Therapie ist eine Nachblutung. Sie ist auch der Grund des stationären Aufenthaltes nach der Operation. Nach der Entlassung kann Ihr Kind für mindestens einen Woche Schule oder Kindergarten nicht besuchen. Während dieser Zeit ist eine Vorstellung bei Ihrem behandelnden HNO-Arzt erforderlich.