Intensive Diskussionen entwickelten sich – trotz Sprachbarrieren. Vier Mitarbeiter des Interregionalen klinisch-diagnostischen Zentrums (IKDZ) in Kasan, der Hauptstadt der autonomen Republik Tatarstan in der Russischen Föderation, kamen mit vielen Fragen im Gepäck nach Jena und erhielten am Universitätsklinikum zahlreiche Antworten. In ihrer Heimat sind die Gäste zuständig für die Bereiche Informationstechnologie, Finanzen, Bau und Facility Management sowie technische Automatisierungs- und Steuerungsmittel. Während ihres einwöchigen Aufenthalts trafen sie auf 25 Mitarbeiter aus verschiedenen Geschäftsbereichen am UKJ, die ihnen einen Einblick in aktuelle Themen ihres Fachgebiets gaben. „Sie waren sehr gut vorbereitet und zeigten tolles Engagement“, lobt Svetlana Scherübl. Die Mitarbeiterin der Stabsstelle Unternehmenskommunikation am UKJ hat das Programm koordiniert und die Gäste als Übersetzerin begleitet.
Angefangen hat die Zusammenarbeit mit Tatarstan mit dem Besuch des Gesundheitsministers der Republik, Dr. Airat Farrakhov, im Jahr 2010. Er regte damals an, dass das UKJ das „Krankenhaus für Schnelle Medizinische Hilfe“ in Naberechnye Tschelny bei der Weiterbildung seiner Mitarbeiter unterstützt. Die Notfallklinik mit 700 Betten in der zweitgrößten Stadt des Landes, die für etwa 1,2 Millionen Menschen zuständig ist, wurde damals bei laufendem Betrieb modernisiert und umgebaut. Durch Hospitationen am UKJ, so der Plan, sollten Ärzte, Pflegende und Verwaltungsmitarbeiter moderne Strukturen und Abläufe kennen lernen, um Anregung für die Gestaltung des eigenen Krankenhauses mitzunehmen. Drei Gruppen kamen für jeweils zwei Wochen nach Jena und erlebten ein straffes Programm mit theoretischen und praktischen Inhalten. Einige Errungenschaften wie der Sozialdienst oder auch der Springerpool sind in Nabereschnyje Chelny übernommen worden.
Im Juni vergangenen Jahres reiste Prof. Torsten Doenst, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, nach Kasan. Hier besuchte er das auf Herzerkrankungen spezialisierte IKDZ.
Gemeinsam mit den dortigen Spezialisten diskutierte er die geplanten Eingriffe und schaute den Herzchirurgen in den Operationssälen zu. Wenig später kamen der stellvertretende Leiter des Krankenhauses, ein Herzchirurg, ein Anästhesist und ein Kardiologe zum Gegenbesuch. Prof. Doenst plant nun, die Kooperation mit speziellen Workshops in Tatarstan fortzuführen.
04.09.2014
Die Republik Tatarstan und das UKJ verbindet eine besondere Beziehung.
ukajott Ausgabe 4, 2014|Seite 28 - Presselink