Jena (UKJ/me). Jeder fünfte COVID-19-Patient weist auch eine Beteiligung des Herz-Kreislauf-Systems auf, was bei entsprechender Vorerkrankung des Herzens besonders gefährlich sein kann. „Es erscheint aus der Medienpräsenz von Corona aktuell fast so, als wären andere Erkrankungen nicht mehr relevant oder deren Behandlung könne beliebig aufgeschoben werden. Doch Herzerkrankungen können heimtückisch sein und sind vor allem in Zeiten von Corona besonders gefährlich“, sagt Prof. Dr. Torsten Doenst, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Jena (UKJ).
Das Herzzentrum am UKJ und speziell die Herzchirurgie haben deshalb Vorkehrungen getroffen, um weiterhin handlungsfähig für alle dringenden Fälle und Notfallpatienten zu sein. „Wir haben persönlich mit allen Patienten gesprochen, deren geplante Operation sicher verschoben werden können und wir stehen für alle akuten Fälle weiter zur Verfügung. Für unsere transplantierten Patienten und die besonderen Risikogruppen aus den anderen Spezialbereichen haben wir ebenfalls die weitere Behandlung individuell abgestimmt, so dass keiner unserer Patienten durch die aktuelle Situation mangelversorgt wird“, beruhigt der Experte für Herz- und Thoraxchirurgie.
Die Ambulanzen und Sekretariate der Klinik sind aktuell wie üblich zu erreichen. Patienten sollten bei dringenden Fragen nicht warten, sondern anrufen. Prof. Doenst: „In der jetzigen Situation in Thüringen ist die Behandlung von Corona-Patienten aktuell am UKJ kontrolliert und sicher von den Patienten ohne Corona zu trennen. Patienten, die akute Herzbeschwerden aufweisen, sollten nicht zögern zu uns zu kommen. Das Wohl unserer Patienten liegt uns immer am Herzen“.
Ein weiterer Hinweis: Wenn Patienten der Klinik Rezepte oder Überweisungen benötigen, können Sie diese per Onlineformular unter https://www.uniklinikum-jena.de/htchirurgie/Ambulanzen/Rezeptbestellung.html anfordern.
Die Herzchirurgie macht außerdem auf wichtige Aspekte von Herzerkrankungen und Corona aufmerksam:
- Herzkranke Patienten gehören grundsätzlich zur Risikogruppe. Dies betrifft nicht nur Patienten, die nach einer Transplantation ein eingeschränktes Immunsystem aufweisen, sondern auch die Patienten, die eine eingeschränkte Pumpleistung, sei es durch eine koronare Herzerkrankung oder durch eine Herzklappenerkrankung, haben.
- Patienten mit akuten Herzsymptomen gehen möglicherweise trotz ihrer Symptome nicht zum Arzt, weil sie Angst vor einer Corona-Infektion im Krankenhaus haben. Hierdurch kann aber zu Hause eine besonders gefährliche Situation entstehen. Herzerkrankungen sind oft unbemerkt, bis sie plötzlich akut lebensgefährlich werden können. Bei Verdacht ist daher eine unmittelbare Abklärung unerlässlich.
Kontakt:
Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie
Am Klinikum 1
07747 Jena
Sekretariat des Klinikdirektors: 03641 9-322901
Patientenangelegenheiten: 03641 9-322906
Ambulanzen: 03641 9-322957
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