MCU (Miktionszysturethrographie)
Was heißt das?
„Miktion" heißt Wasserlassen, „Cystis" ist die Harnblase, „Urethra" die Harnröhre.
Das MCU ist eine Röntgendarstellung der Blase vor und während des Wasserlassens.
Wann ist das notwendig?
Ein MCU ist vor allem dann notwendig, wenn fieberhafte Harnwegsinfekte aufgetreten sind, Anomalien oder ein Stau in den Harnwegen festgestellt wurden. Untersucht wird vor allem, ob ein sog. „Reflux", also ein Rückfluß von Urin aus der Blase in den (die) Harnleiter (bzw. das Nierenbecken) auftritt. Normalerweise wird dies durch einen Verschlußmechanismus am Übergang vom Harnleiter zur Harnblase verhindert. Liegt ein Reflux vor, kann dies zwei negative Folgen haben:
1. Der Druck des Harns, der aus der Blase in Richtung Niere hochgedrückt wird, kann auf die Dauer zu einer Schädigung des Nierengewebes führen.
2. Da Harn aus der Blase zurück in den Harnleiter oder in das Nierenbecken fließt, kommt es beim Wasserlassen nicht zu einer vollständigen Entleerung des Urins aus dem System der ableitenden Harnwege. Dies begünstigt Harnwegsinfekte, die wiederum auf die Dauer das Nierengewebe schädigen können.
Außerdem wird ein Röntgenbild der Harnröhre angefertigt. Dies ist notwendig, da manchmal auch Veränderungen an der Harnröhre die Entstehung von Harnwegsinfekten verursachen können oder zum Harnstau führen.
Wie wird das gemacht?
Nach örtlicher Betäubung wird entweder ein dünner Katheter (Kunstoffschlauch) durch die Harnröhre oder eine Kanüle (Hohlnadel) durch die Bauchdecke in die Blase eingeführt.
Durch den Katheter bzw. die Kanüle wird zunächst Urin für die Laboruntersuchung gewonnen und anschließend die Blase mit Kontrastmittel (wässrige jodhaltige Lösung) gefüllt. Während der Auffüllung und der anschließenden willkürlichen Entleerung der Blase beobachtet der Arzt unter Röntgenkontrolle, ob Veränderungen wie eine Blasenaussackung (Divertikel) oder einen Rückfluß von Urin in den Harnleiter bestehen. Ein Röntgenbild zur Beurteilung der Harnröhre wird angefertigt, wenn die Blase entleert wird (Miktion). Dies ist insbesondere erforderlich, wenn der Verdacht auf Einengungen im Bereich der Harnröhre vermutet werden (z.B. Harnröhrenklappen).
Im Regelfall ist diese Untersuchung nahezu schmerz- und nebenwirkungsfrei.
Über die Untersuchung und deren Risiken wird in einem Aufklärungsgespräch informiert.