Therapie
Ein wesentlicher Anteil unserer Arbeit ist die bildgestützte Therapie, auch interventionelle Neuroradiologie genannt.
Die interventionelle Neuroradiologie umfasst alle minimal-invasiven Untersuchungen und Behandlungen von Gefäßerkrankungen des zentralen Nervensystems. Dabei wird nur ein kleiner Schnitt in der Leiste oder am Handgelenk gemacht, durch den die Gefäße erreicht und behandelt werden können – ohne eine große, offene Operation. Diese minimalinvasiven Methoden bieten im Vergleich zu offenen Eingriffen geringere Risiken und ermöglichen eine schnellere Erholung.
Interventionelle Verfahren werden in vielen Fällen eingesetzt. Unsere Expertinnen und Experten behandeln damit sowohl ischämische als auch hämorrhagische Schlaganfälle und führen präventive Eingriffe bei Gefäßmissbildungen sowie anderen Erkrankungen von Gehirn und Wirbelsäule durch.
Zu den Erkrankungen, die mithilfe dieser Methoden behandelt werden können, gehören unter anderem:
- die Behandlung eines Aneurysmas, sei es nach einer Blutung durch ein geplatztes Aneurysma oder bei einem Aneurysma mit erhöhtem Blutungsrisiko
- die Wiedereröffnung verschlossener oder stark verengter Gefäße bei ischämischen Schlaganfällen (mechanische Rekanalisation, Thrombektomie)
- die Behandlung von Stenosen (Engstellen) der hirnversorgenden Gefäße von Kopf und Hals
- Gefäßmissbildungen wie arteriovenöse Malformationen (AVM) des Gehirns und der Wirbelsäule sowie Gefäßerkrankungen des venösen Systems im Gehirn, wie durale arteriovenöse Fisteln durch Embolisation.
- die Behandlung einer Sinusvenenthrombose bzw. Sinusthrombose durch interventionelle mechanische Rekanalisation
- die Erweiterung einer venösen Stenose (Engstellle) bei pulssynchronem Ohrgeräusch (pulsatiler Tinnitus) oder erhöhtem intrakraniellen Druck (Idiopathische Intrakranielle Hyperternsion - IIH, Pseudotumor cerebri)
- die präoperative Embolisation gefäßreicher Tumoren (Glomustumor, Meningeom)
- die Probeokklusion einer hirnversorgenden Arterie und ggf. deren permanenter Verschluss (Okklusion des Trägergefäßes)
- perkutane Schmerzbehandlungen an der gesamten Wirbelsäule mit Hilfe der Computertomographie
- Gezielter Blutpatch bei Liquorunterdruck-Syndrom bzw. Liquorverlust-Syndrom
So kontaktieren Sie uns
Sektion Neuroradiologie
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Matthias Gawlitza
Am Klinikum 1
07747 Jena
Tel.: +49 (0) 3641 9 324761
Fax: +49 (0) 3641 9 324762
Im Notfall
Bei Anfragen für interventionelle Notfalleingriffe erreichen Sie uns außerhalb der regulären Dienstzeiten unter folgender Nummer: +49 (0) 1523 2184749 (Dienstarzt Radiologie) - nur für externe ärtzliche Kolleginnen und Kollegen!
Interventionelle Neuroradiologie am UKJ
- Wir arbeiten mit modernster technischer Ausstattung
- Wir sind der Erbringer sämtlicher interventionell-neuroradiologischer Leistungen am einzigen Universitätsklinikum des Freistaates Thüringen
- Wir besitzen eine hohe Expertise in sämtlichen interventionellen Methoden, inkl. neuer Entwicklungen
- Wir sind zertifiziert als Zentrum für Neurovaskuläre Therapien der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) und der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasiven Therapie (DeGIR)
- Wir bieten eine eigene Neurovaskuläre Sprechstunde zur Beratung und Zweitmeinung an
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unserem Nachbardisziplinen ist uns enorm wichtig