Jena (UKJ/me). Vor und nach dem Patientenkontakt, bei septischen Tätigkeiten, bei Kontakt mit der direkten Patientenumgebung und kontaminiertem Material: Trifft eine dieser Indikationen zu, ist eine Händedesinfektion notwendig. Für seine Qualität und den Einsatz in der Händehygiene wurde das Universitätsklinikum Jena nun mit dem Gold-Zertifikat der „Aktion Saubere Hände“ ausgezeichnet.
„Das ist eine Anerkennung für das tägliche Engagement des gesamten Hygieneteams und rückt die Bedeutung der korrekten Händehygiene noch stärker ins Bewusstsein, wie auch der Welthändehygienetag am 5. Mai.“, betont Prof. Dr. Mathias Pletz, Leiter des Zentrums für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am UKJ.
Für das Gold-Niveau mussten bestimmte Anforderungen erfüllt werden: „Compliancebeobachtungen über zwei Jahre waren ein wesentlicher Bestandteil. Alle Intensivstationen benötigten mindestens 150 Händebeobachtungen. Außerdem wurden bei sechs weiteren Stationen mindestens 150 Beobachtungen durchgeführt und der Desinfektionsmittelverbrauch kontinuierlich erfasst“, erklärt Christine Kirste, die seit sechs Jahren als Hygieneschwester am UKJ im Einsatz ist. Das Gold-Zertifikat gilt nun für zwei Jahre.
Dabei will das Hygieneteam die Händehygiene noch stärker in den Köpfen der Mitarbeiter verankern. So haben alle Hygienefachschwestern die notwendigen Compliancebeobachtungen in ihren jeweiligen Bereichen erreicht, welche unangemeldet erfolgen und fest im Arbeitsablauf etabliert sind, und so ihren Beitrag zum erfolgreichen Erwerb des Zertifikats geleistet. Auch die Schulungen, welche einen Teil der Zertifikatsanforderungen ausmachen, werden von den Hygienefachschwestern regelmäßig durchgeführt. „Wir merken, dass die Mitarbeiter immer mehr darauf achten. Insbesondere die Intensivstationen sind gut geschult. Denn durch korrekte Händehygiene wird nicht nur der Patient geschützt, die übrigens immer bewusster darauf achten, sondern die Mitarbeiter schützen sich auch selbst.“
Das UKJ engagiert sich seit Jahren bei der Aktion Saubere Hände. Seit 2009 werden die UKJ-Daten in das zentrale Meldesystem Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System, kurz KISS, eingepflegt. „Das bietet große Vorteile. Die Daten können über inzwischen sieben Jahre hinweg verglichen werden. Auf einen Blick sind die Entwicklung der Desinfektionsmittelverbräuche und der Händebeobachtungsdaten erkennbar. Sollten Auffälligkeiten sichtbar werden, kann man gezielt das Gespräch suchen, und mögliche notwendige Maßnahmen zur Verbesserung im Rahmen der Patientenfürsorge einleiten“, erklärt Kirste.
Das Hygieneteam wird sich nicht auf dem Gold-Zertifikat ausruhen. „Wir wollen diesen Qualitätsmaßstab nicht nur halten, sondern weiter verbessern, um die Compliance und letztendlich die Patientensicherheit weiter zu erhöhen“, betont Pletz.