Psychosomatische Long-/Post-Covid-Behandlung
In der Psychosomatischen Institutsambulanz werden Patienten mit Long- oder Post-Covid-Syndrom spezialisiert und komplex psychotherapeutisch durch ein multiprofessionelles Team behandelt, um eine nachhaltige Besserung zu ermöglichen
Informationen zum Long- und Post-Covid-Syndrom
Ähnlich wie bei anderen Infektionskrankheiten gibt es nach einer akuten SARS-CoV2-Infektion immer mehr Berichte über anhaltende Beschwerden, die jenseits einer Zeitspanne von vier Wochen ab Infektion als Long-COVID oder post-akute Folgen von COVID-19 und bei Persistenz von mehr als zwölf Wochen als Post-COVID-Syndrom bezeichnet werden. Leider treten auch Einschränkungen der psychischen Gesundheit im Rahmen des Long- und Post-Covid-Syndroms sehr häufig auf. Dazu zählen die anhaltende Erschöpfung, Schlafprobleme, Niedergeschlagenheit, unbegründete Ängste, Konzentrations- und Denkstörungen und wechselnde Schmerzen. Diese Beschwerden beeinträchtigen die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit erheblich und sollten einer qualifizierten psychosomatischen Diagnostik und Therapie zugeführt werden, auch um frühzeitig eine Chronifizierung zu verhindern.
Unser Behandlungskonzept
Die Patienten mit Long- und Post-Covid-Syndrom erhalten unter Berücksichtigung körperlicher, seelischer und sozialer Faktoren eine individualisierte Diagnostik und Therapie, deren Herzstück die Einzelpsychotherapie darstellt. Entsprechend der Notwendigkeit werden verschiedene Therapiebausteine kombiniert, die von den hochspezialisierten TherapeutInnen des multidisziplinären Teams geleistet werden. Ziel der Therapie sollte eine Symptomlinderung sowie die Vermeidung einer Chronifi zierung sein. Dazu gehören die Förderung des Schlafs, adäquate Schmerztherapie, Maßnahmen zur Stressreduktion und Entspannung, Stärkung von persönlichen Ressourcen sowie die Unterstützung eines adäquaten Coping-Verhaltens. Je nach individueller Symptomatik (körperlich, kognitiv und/oder emotional) kommen unterschiedlich gewichtet zusätzlich eine kontrollierte Anleitung zu körperlicher Aktivität bzw. zu dosiertem körperlichen Training zum Einsatz, ein Training der kognitiven Leistungsfähigkeit, ggf. eine psychopharmakologische Behandlung.
Unser Behandlungsangebot
» Psychosomatisch/psychotherapeutische Diagnostik
» Ambulante psychotherapeutische Behandlung (tiefenpsychologisch oder kognitiv–verhaltenstherapeutisch) in Kombination mit
» Spezifischen gruppentherapeutischen und unterstützenden Angeboten
Multiprofessionelles Mitarbeiterteam
Zum Team gehören Pflegefachkräfte, ärztliche und psychologische Psychotherapeutinnen, eine DiplomSozialpädagogin, eine Kreativtherapeutin, eine Musikund eine Sporttherapeutin.
Aufnahme
Mit einer Überweisung Ihres Arztes oder der Post-Covid Ambulanz können Sie mit uns einen Erstgesprächstermin vereinbaren. Das Erstgespräch und ggf. weiter notwendige probatorische Gespräche dienen unserer diagnostischen Einschätzung sowie der Indikationsstellung für eine mögliche Weiterbehandlung. Sie werden zu den Behandlungsmöglichkeiten beraten und es wird die Empfehlung für eine Therapieoption ausgesprochen (ambulante Psychotherapie, ambulante PsIA-Behandlung, ggf. auch teilstationäre oder stationäre Therapie). Sollte die Indikation für eine Behandlung in unserer Ambulanz bestehen und Sie sich für eine solche entscheiden, erhalten Sie weitere Folgetermine dafür. Die Kostenübernahme erfolgt durch alle gesetzlichen Krankenkassen, Beihilfestellen und private Krankenversicherungen. Bei Letzteren empfehlen wir eine Klärung der Kostenübernahme.
Kontakt
Psychosomatische Institutsambulanz
der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Universitätsklinikum Jena
Krautgasse 8
07743 Jena
Anmeldung unter
03641 9-390210 oder PSIA@med.uni-jena.de
Patientenforum zum Post-Covid-Syndrom am 13.10.2022