Zwischen 1933 und 1945 erhielt das Jenaer Institut für Anatomie 200 Leichname von hingerichteten Personen, fast die Hälfte davon allein im Jahr 1943. Die Todesurteile waren zumeist wegen politischer Delikte, geringfügiger Vergehen, kleinerer Diebstähle oder Betrügereien ergangen. Diese Vergehen waren zum Teil auch eine Folge der aus dem Krieg erwachsenen Not der Zivilbevölkerung. Verurteilungen auf Grund schwerer Verbrechen, wie Mord, waren die Ausnahme.
Die meisten Leichname von Hingerichteten wurden in den Präparierkursen benutzt und dann eingeäschert. Von zwölf Leichnamen (überwiegend Schwerverbrecher) wurden Präparate angefertigt (Redies et al., 2005, 2012).