03.07.2012
Gerüstet für den Ernstfall: Katastrophenschutzübung am UKJ
Brand im Untergeschoss simuliert / „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben hervorragend reagiert“
Jena (ukj/dre). Dichter Qualm im Untergeschoss der Uniklinik Jena am Standort Lobeda: Ein simulierter Trafobrand war heute (3. Juli) der Ausgangspunkt einer Katastrophenschutzübung. Ziel war u.a. die Überprüfung der technischen Systeme im Brandfall, z.B. der Entrauchungsanlagen oder der Brandschutztüren und die Zusammenarbeit zwischen den externen Rettungskräften wie der Feuerwehr und der Polizei mit den Verantwortlichen im UKJ. Gleichzeitig war die Übung auch der Abschluss des Forschungsprojektes „Speedup - Rettung von Menschenleben.“
„Als Uniklinik sind wir natürlich darauf eingestellt, viele Menschen zu behandeln, wenn es z.B. zu einem Massenanfall von Verletzten kommt. Aber natürlich müssen wir uns auch auf interne Schadensereignisse optimal vorbereiten. Dazu diente diese Übung. Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Klinikums, die hervorragend reagiert haben und natürlich besonders den Einsatzkräften der Feuerwehr Jena und der Polizei. Die Zusammenarbeit in einer solchen Situation hat sehr gut geklappt“, so Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand des Thüringer Uniklinikums. Die Patientenversorgung war durch die Übung nicht beeinträchtigt. Bereits am Vortag waren die Patienten informiert worden, zudem wurde die Übung im Laufe des Tages mehrfach angekündigt.
„Unser Ziel war es, ein möglichst realistisches Szenario zu organisieren. Das ist uns vor allem durch die Verrauchung des Untergeschosses gelungen, wo zudem zehn Verletzte zu retten waren. Gerade diese Rettung durch die Feuerwehr hat eindrucksvoll geklappt“, zieht Dr. Karsten Krohn, Katastrophenschutzbeauftragter des UKJ, ein erstes positives Fazit. Nun stehe in den kommenden Tagen eine exakte Analyse der Übungsergebnisse, u.a. bezüglich der überprüften technischen Systeme an: „Wir wollen natürlich die Abläufe stets weiter optimieren. Gerade dazu sind solche realistische Übungen enorm wichtig“, so Krohn.
Insgesamt waren an der Übung rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKJ beteiligt, die zum Teil extra alarmiert wurden. Die Feuerwehr, der Katastrophenschutz und die Polizei waren mit 30 Einsatzkräften vor Ort. Die Übung wurde live in den Hörsaal des Uniklinikums übertragen. So konnten Gäste und interessierte Mitarbeiter das Geschehen am Einsatzort verfolgen. Eine Live- Kommentierung der Aktivitäten der Einsatzkräfte und des Übungsverlaufes rundeten die Informationsbereitstellung ab.
Ziel des Forschungsprojektes „Speedup“ ist die Erarbeitung einer Kommunikationsplattform, um die Zusammenarbeit von Rettungskräften in Großschadenslagen besser zu koordinieren. Dies gelingt u.a. durch eine übersichtliche Darstellung der gesichteten Patienten, sowie der am Einsatz beteiligten Kräfte und Mittel. Dabei wurden bei der Übung in Jena etwa die Aufenthaltsorte der Einsatzkräfte direkt am Bildschirm angezeigt. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert (BMBF) gefördert und vereint insgesamt sieben Partner, darunter das Universitätsklinikum Jena und die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Ageto Innovation GmbH, die Technische Universität München, die Navimatix GmbH, die Agilion GmbH, die agent factory GmbH. Weitere Informationen zum Projekt und weiterer Projektpartner unter: www.speedup-projekt.de.