Wenn in der Störmeldezentrale das Telefon 120x am Tag klingelt -
stehen Christian Schumann und sein Team bereit
Fragt man Christian Schumann, den Leiter der Gebäudeleittechnik und Störmeldezentrale, nach seinem Team, blitzen die Augen vor Stolz. Er sagt: „Es ist schon Wahnsinn was das Team jeden Tag leistet“ und läuft den verwinkelten Gang im Keller des Dienstleistungszentrums des Universitätsklinikums Jena entlang, um an den Ort zu gelangen, der trotz der versteckten Lage mitten im Geschehen ist – die Störmeldezentrale. Der 37-Jährige Christian Schumann ist trotz des jungen Alters ein richtiges Urgestein im Universitätsklinikum. Schon sein Vater arbeitete im technischen Dienst im Klinikum. Der Sohn trat nach seiner Ausbildung in die Fußstapfen des Vaters. Im Zivildienst war er schon in den verschiedenen Bereichen des Klinikums eingesetzt und fand die Zeit im Klinikum so schön, dass er einfach blieb.
Den Zivildienst und auch die sich anschließenden 10 Jahre Dienst in der Störmeldezentrale beschreibt Christian Schumann als die schönsten Jahre des Arbeitslebens, auch „weil die Kollegen einfach super sind.“ Seit einigen Jahren ist er nun Führungskraft und steht „seinem“ Team vor. Als Leiter der Gebäudeleittechnik und Störmeldezentrale betreut er einige Mitarbeitende und ist gemeinsam mit ihnen verantwortlich, dass es eben läuft – also, dass technische Störungen so schnell wie möglich behoben werden und die über 6.800 Mitarbeitenden des Klinikums weiterarbeiten können.
Christian Schumann nennt sein Team, das „Wir kümmern uns“-Team. Als Erstkontakt bei Brand, Havarie, kleineren oder größeren Katastrophen oder logistischen und technischen Störungen, kennen viele Mitarbeitende des Klinikums die Stimmen hinter der Telefonnummer der Störmeldezentrale. Die Stimmen z. B. von Olaf Fliege oder Jeffrey Rieser. Wenn das Telefon jeden Tag rund 120-mal klingelt, melden sie und ihre Kollegen sich mit einem beruhigenden „Guten Tag, was können wir für Sie tun?“ und nehmen das Anliegen der Kolleginnen und Kollegen aus dem Haus auf. Mal geht es um einen kaputten höhenverstellbaren Schreibtisch, eine klemmende Tür oder einen tropfenden Wasserhahn. Ein anderes Mal geht es um die Notruftaste im Aufzug, die aus Versehen gedrückt wurde, die Lüftungsanlage auf einer Station, die komische Geräusche von sich gibt oder aber eine Störung, die über die rund 60.000 Datenpunkte der sogenannten Gebäudeautomation aus dem Klinikum in die Störmeldezentrale gesendet wurden. Alles Störungen, die in einem so großen Haus wie dem Universitätsklinikum Jena mit zahlreichen unterschiedlichen Gebäuden an verschiedenen Standorten aus unterschiedlichen Zeiten, auch immer mal wieder vorkommen können und die die gut eingeölte Maschinerie funktionierender Gebäude und Ausstattung eines Krankenhauses beinträchtigen.
Olaf Fliege, der schon seit den 1990er Jahren in der Störmeldezentrale arbeitet, schmunzelt, wenn er über die Entwicklungen nachdenkt. In den 1990er Jahren wurden Reparaturanliegen noch mit handgeschriebenen Zetteln an die Handwerker des Klinikums herangetragen. Heute ist fast alles digitalisiert. Olaf Fliege sagt: „Wenn uns eine Störung gemeldet wird, fragen wir bei der Person, die uns anruft, anhand der klassischen W-Fragen schon ganz schön viel nach, um genau heraus zu finden, wie wir helfen können.“ Also wer ruf genau an, was ist das für eine Störung, bzw. was vermutet die Anruferin oder der Anrufer, wo ist die Störung aufgetreten, wann ist die Störung aufgetreten und wie äußert sich die Störung. Die Antworten schreibt Olaf Fliege auf. Nach der Aufnahme der Störung können die Mitarbeitenden der Störmeldezentrale direkt auch die Handwerker des Klinikums informieren und eine Reparatur beauftragen. Dabei arbeiten sie Gewerke übergreifend und über alle Standorte des Klinikums hinweg. Kann die Störung durch einen Handwerker aus dem Bereich Elektro oder Heizungs-, Klima-, Lüftungs- oder Sanitäranlage behoben werden? Dann wird genau dieser Bereich mit der Reparatur beauftragt – ebenfalls ganz digital, über ein spezielles System und den Einsatz von mobilen Notebooks, über die sich die Handwerker jederzeit von jedem Klinikumsstandort einloggen können.
Jeffrey Rieser, der selbst seit rund fünf Jahren im Team ist, ergänzt: „Man muss schon ein großes technisches Verständnis mitbringen, wie Gebäude, aber auch das Inventar also z. B. unsere höhenverstellbaren Schreibtische oder die automatischen Türen instandgesetzt werden, um den richtigen Handwerker los zu schicken.“ Oft hilft den Quereinsteigern in diesen Job, der kein klassischer Ausbildungsberuf ist, aber auch die Einarbeitungszeit von sechs Monaten unter den Fittichen erfahrener Kollegen. Und natürlich die große Wissensdatenbank, die nicht nur über Jahrzehnte gewachsen ist, sondern auch Auskunft darüber gibt, wie ehemalige Kollegen gleichgelagerte logistische oder technische Störungen gelöst haben. Jeffrey Rieser, der sich vor fünf Jahren beruflich verändern wollte und den Sprung ans Klinikum gewagt hat, sagt über seinen Job: „Ich bin froh, dass ich als Quereinsteiger die Chance hatte, in der Störmeldezentrale anzufangen. Meine Kollegen sind ein tolles Team und auch die Arbeit ist jeden Tag anders, vielseitig.“ An seinem Schreibtisch stehen vier Bildschirme auf denen er zu jeder Zeit auf alle notwendigen Systeme Zugriff hat, um die gemeldeten Störungen zu beheben. „Natürlich wäre es manchmal schön auch mal von zu Hause zu arbeiten, wie die eine oder andere Kollegin im Verwaltungsdienst. Das geht natürlich nicht, dafür sind wir immer vor Ort und mitten im Geschehen“ sagt Rieser. Und das eben auch im Schichtdienst, der aber für einige der Mitarbeitenden in der Störmeldezentrale deutliche Vorteile bereithält. Neben den finanziellen Zulagen zum Grundgehalt durch den Nachtdienst oder die Arbeit an Feiertagen und am Wochenende, zählt auch die Flexibilität.
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