Als Innenrevisorin ist Julia Voigtmann, genauso wie ihre Chefin Silvia Schaser, oder die anderen Teammitglieder zuständig für die unabhängige Prüfung interner Arbeitsprozesse auf deren Richtigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit. Was ganz trocken klingt ist nichts anderes als eine interne Prüfung, um Organisationsabläufe zu verbessern. Stehen Revisionsprüfungen an, trifft sie sich mit den unterschiedlichsten Abteilungen und Bereichen, Kliniken, Instituten und Zentren des Klinikums und bespricht mit ihnen den Prüfungsauftrag, den ihr der Vorstand erteilt hat. Darüber hinaus werden die Revisoren auch beratend tätig – nämlich immer dann, wenn z.B. im Nachgang einer Prüfung bestimmte Maßnahmen oder Projekte umgesetzt werden sollen. Schließlich sollen vor allem die wichtigen, die komplexen, die ressourcenaufwendigen oder die Prozesse und Projekte im Krankenhaus, die mit einem hohen Risiko behaftetet sind, von einer unabhängigen Stelle begleitet werden, so dass sie zum Unternehmenserfolg beitragen. Dass es sich dabei um eine inhaltlich vielseitige und spannende Tätigkeit handelt, merkt man, wenn man Julia Voigtmann bittet von ihrem Beruf zu erzählen. Dann fangen die Augen an zu leuchten und der Mund verzieht sich zu einem strahlenden Lächeln.

»Der Job als interner Revisor oder interne Revisorin
beginnt eigentlich mit ganz viel Neugierde
und ganz viel Offenheit, denn kein Tag ist wie der Andere.«

Dr.-Ing. Julia Voigtmann, Innenrevisorin

„Unser Job, also der Job als interner Revisor oder interne Revisorin beginnt eigentlich mit ganz viel Neugierde und ganz viel Offenheit, denn kein Tag ist wie der Andere“, erzählt die studierte Bauingenieurin. „Und auch der Weg in diesen Job ist so vielseitig wie die Menschen, die ihn ausüben oder wie unsere Prüfungsthemen“, lacht sie. „Nach dem ich lange als Bauingenieurin gearbeitet und ich meine Promotion abgeschlossen habe, in der ich mich ganz viel mit der Logistik und den Prozessen auf Baustellen auseinandergesetzt habe, wusste ich, ich will in diesem Bereich arbeiten“, erzählt Julia Voigtmann schmunzelnd. Was dann kommt ist eine Suchanfrage in ihrem Internetbrowser mit den Schlagworten: Bau, Logistik, IT, Prozesse. Das erste Suchergebnis ist eine Stellenanzeige als Innenrevisorin im Klinikum. Neugierig wie sie ist, klickt Julia Voigtmann auf den Eintrag und ist erstaunt: „Ich dachte, das bin ja ich, die suchen mich!“ Denn alle Anforderungen treffen auf sie zu – sie ist neugierig und offen, will wissen wie Abläufe gestaltet werden können, damit Organisationseinheiten besser zusammenarbeiten können, hat ein Verständnis für die Wichtigkeit vom Einhalten von internen oder externen Regelungen, kann Abweichungen bewerten und gemeinsam mit dem Team Lösungen erarbeiten, wie man es besser machen könnte. Und dass auch wenn die Aufgabenbeschreibung der Innenrevision eigentlich nicht viel mit ihrer eigenen Ausbildung zu tun hatte, so Julia Voigtmann, ist es doch ein »perfektes Match«.

Die Prüfaufträge erlauben es den Innenrevisoren sich für eine kurze Zeit einen bestimmten Bereich oder ein Thema ganz intensiv anzuschauen. Sie hat viel gelernt, sagt Julia Voigtmann über ihre Arbeit im Klinikum. Ob es sich dabei um die Prüfung von Berechtigungen in IT-Systemen, vom Umgang mit Betäubungsmitteln oder von Wartelisten bei der Organspende handelt, für die Innenrevisorin ist klar, jede Prüfung bietet die Chance Neues zu lernen und in einen Bereich einzutauchen, mit dem man als Büromensch sonst wenig Berührung hat. „Natürlich stehen wir immer auch in dem Konflikt, dass die Mitarbeitenden, unsere Kollegen und Kolleginnen sich persönlich geprüft fühlen. Das ist nicht immer leicht, das muss man auch aushalten können. Dabei geht es jedoch gar nicht um den Fehler eines Einzelnen, sondern um die Rahmenbedingungen, die gegebenenfalls dazu geführt haben“, so Julia Voigtmann. Sie sieht dabei immer auch die Chance für Veränderung, für Verbesserung – ein Schritt in die richtige Richtung zu einer konstruktiven Fehlerkultur. Schließlich gibt es in einem Unternehmen keine „prüffreien Flecken“ – denn alles ist prüfenswert. Und darauf freut sich die Innenrevisorin auch heute – auf das Eintauchen in ein Thema, dass neu ist und mit dem sie in den vergangenen neun Jahren ihrer Tätigkeit am Klinikum noch nicht in Berührung gekommen ist: die Blutspende.

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