Viren und Infektionen gehören zum Arbeitsalltag von Stefanie Deinhardt-Emmer. Die promovierte Ärztin absolviert ihre Facharztausbildung am Institut für Medizinische Mikrobiologie und erforscht am UKJ mit Förderung des CSCC und IZKF die Abläufe und Begleitumstände von Virusinfektionen - beispielsweise, wie Grippeviren die Türöffner für Bakterien spielen, die schwere Lungenentzündungen verursachen. Seit einem Jahr bereitet sie einen Forschungsaufenthalt am renommierten Buck Institut nördlich von San Francisco vor, in dem sie unter anderem untersuchen möchte, warum das alternde Immunsystem den Erregern weniger entgegen zu setzen hat.
Dann kam die Corona-Pandemie, und der Forschungsgegenstand der jungen Ärztin bestimmte plötzlich den Alltag aller und das gesamte öffentliche Leben. Neben der klinischen Virusdiagnostik, in die sie voll eingebunden war, hatte zunächst die Bewältigung des täglichen Lebens Priorität, vor allem die Betreuung der beiden Kinder. COVID-19 und die damit verbundenen Einschränkungen haben die Forschungsreise in die USA organisatorisch enorm verkompliziert – und zugleich noch viel attraktiver gemacht. Denn natürlich möchte Stefanie Deinhardt-Emmer am Buck Institut jetzt auch Sars-CoV-2 erforschen.
Anfang August nun ist die Wissenschaftlerin mit ihrer Familie nach Kalifornien aufgebrochen, wo sie ein knappes Jahr als Gastwissenschaftlerin verbringen wird. In einer Art Labor- und Reisetagebuch berichtet sie davon.