Geplant war das zunächst nicht, denn als das ursprüngliche Forschungsprogramm entstand, war Sars-CoV-2 noch gar nicht bekannt. Stefanie Deinhardt-Emmers Forschungsthema am Jenaer Uniklinikum sind sogenannte Superinfektionen. So werden zum Beispiel Lungenentzündungen bezeichnet, bei denen Bakterien quasi als Trittbrettfahrer ausnutzen, dass das Immunsystem durch eine vorliegende Vireninfektion schon geschwächt ist. Es sind vor allem solche bakteriellen Lungenentzündungen, die die jährliche Grippewelle für Ältere so gefährlich machen. Die junge Ärztin will untersuchen, wie die Influenzaviren den Staphylokokken den Weg in die Lungenbläschen bahnen. Mit ihrem Projekt bewarb sie sich als Gastwissenschaftlerin bei Judith Campisi am Buck Institut für Alternsforschung und um eine Förderung im Advanced Clinician Scientist-Programm des UKJ. Beide Male erfolgreich! Seit Herbst 2019 plant die junge Ärztin ihren Forschungsaufenthalt im Labor der Professorin, das auf das alternde Immunsystem und chronische Entzündungen spezialisiert ist. Die Fördermittel des IZKF helfen bei der Finanzierung von Reise und Aufenthalt.
Wissenschaftlich genau ihr Ding
„Die Mittel sind glücklicherweise sehr flexibel einsetzbar, und meine Familie und meine Chefin unterstützen mich voll!“ Im März allerdings musste die Chefin, die Institutsdirektorin Prof. Bettina Löffler, die Forschungsfreistellung für Stefanie Deinhardt-Emmer stark einschränken. Alle verfügbaren Mitarbeiter waren in die Virusdiagnostik eingebunden. Zur Klärung Zehntausender COVID-19-Verdachtsfälle bereiteten sie Proben auf, befundeten PCR-Tests und etablierten neue Technik. Die Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung hatten die Welt und den Alltag fest im Griff. Auch den von Stefanie Deinhardt-Emmer: „Ich bin in einer Mittagspause schnell los und habe Schokolade für die Osternester der Kinder gekauft“, erinnert sie sich.