Das Institut besteht aus drei Bereichen: Medizinische Datenwissenschaften (Prof. André Scherag), Medizinische Statistik und Epidemiologie (Prof. Peter Schlattmann) und Medizinische Informatik (Prof. Cord Spreckelsen seit 01.07.2019).
In der Lehre ist das Institut verantwortlich für den Querschnittsbereich 1 im Studiengang Humanmedizin sowie für weitere Lehraufgaben (Zahnmedizin, Medizinische Photonik und Molekulare Medizin) – auch jenseits der Med. Fakultät (z.B. Ernährungswissenschaften, Informatik). Das IMSID ist auch für die biometrische Beratung verantwortlich und unterstützt das Zentrum für Klinische Studien. Es ist zudem in diverse Digitalisierungsthemen integriert.

Prof. Dr. André Scherag
Bachstraße 18, 07743 Jena

Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften

Forschungsprojekte

SMITH Smart Medical Information Technology for Health Care

Projektleiter: Prof. Dr. André Scherag
BMBF 2018 - 2022

Im Rahmen der Medizininformatik-Initiative nutzt das SMITH Konsortium innovative Technologien, um Daten aus Forschung und Patientenversorgung zugänglich zu machen. Ziel ist die Verbesserung der klinischen Forschung und der medizinischen Versorgung. Am UKJ wird ein Datenintegrationszentrum aufgebaut, das u.a. für eine einrichtungsübergreifende Vernetzung und den sicheren Datenaustausch unter Wahrung des Datenschutzes sorgen wird. Use Cases wie HELP oder POLAR dienen als Demonstrator.

Nachwuchsgruppe: Prädiktive Analyse und datengetriebene künstliche Intelligenz zur logistischen Unterstützung von Versorgungsprozessen

Projektleitung: Prof. Dr. Cord Spreckelsen
BMBF 2020 - 2025

Die Einrichtung der Nachwuchsgruppe zielt darauf, Verfahren der prädiktiven Analyse und datengetriebenen künstlichen Intelligenz zur logistischen Unterstützung von Versorgungsprozessen bei gleichzeitiger Verbesserung der Patientenversorgung zu entwickeln oder zu adaptieren, mit Simulations- und Optimierungsansätzen zu kombinieren und geeignete Lösungen zur Datenintegration zu entwickeln. Das beantragte Projekt etabliert eine KI-basierte logistische Unterstützung von Versorgungsprozessen.

DISCHARGE

Projektleiter: Prof. Dr. Peter Schlattmann
EU 2014 - 2020

Das europaweite DISCHARGE Projekt vergleicht Nutzen, Kosten und Risiken von Computertomographie- und Katheteruntersuchungen bei koronarer Herzkrankheit. An dem von der EU geförderten Projekt beteiligen sich insgesamt 28 Partner aus 20 Ländern. Hauptfrage der Studie ist es zu beantworten, nach welcher der beiden Untersuchungen die Patienten länger ohne einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt oder Schlaganfall überleben. Im Projekt wird ein neuer Auswertungsalgorithmus auf der Basis endlicher Mischverteilungsmodelle für Überlebenszeiten entwickelt. Studienprotokoll

HPV_INT_CX: Integrierte humane Papillomvirus DNA als individualisierter Biomarker für den Nachweis rezidivierender Präkanzerosen bei der post-operativen Nachsorge

Projektleiterin: Dr. Heike Hoyer
BMBF 2016-2020

Ziel der multizentrischen klinischen Beobachtungsstudie ist, einen individualisierten Biomarker zur Entdeckung rezidivierender Präkanzerosen des Gebärmutterhalses zu validieren. Bisher in der post-operativen Nachsorge eingesetzte Tests auf humane Papillomviren können nicht zwischen viraler Neuinfektion und Rezidiven unterscheiden. Für den neuen Biomarker wird eine erhöhte Spezifität bei unveränderter hoher Sensitivität im Vergleich zum bisherigen Nachsorgeverfahren erwartet. Das Institut ist in die wissenschaftliche Konzeption involviert und führt die biostatistische Planung und Auswertung durch. Pressemitteilung

NUM: Nationales Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin zu Covid-19

Projektleiter: Prof. Dr. André Scherag
BMBF 2020 - 2021

Das Netzwerk Universitätsmedizin hat zum Ziel, Daten, Erkenntnisse, Maßnahmenpläne, Diagnostik- und Behandlungsstrategien aller deutschen Universitätskliniken und ggf. weiterer Akteure im Sinne einer „Pandemic Preparedness“ zusammenzuführen und auszuwerten. Es hat dreizehn vordringliche Themen festgelegt, zu denen bundesweit klinikübergreifende Forschungsprojekte starten; das UKJ ist an elf Projekten beteiligt. Neben der Leitung der lokalen Task Force ist das Institut über das Projekt CODEX integriert.

Weitere Projekte

SEPFROK - Sepsis: Folgeerkrankungen, Risikofaktoren, Versorgung und Kosten

Projektleitung: Prof. Dr. Peter Schlattmann

G-BA 2018 – 2021
Therapeutisches Drug Monitoring von Piperacillin bei Patienten mit
- schwerer Sepsis oder septischem Schock (Target)
- Fieber in Neutropenie nach myelosuppressiver zytostatischer Chemotherapie (Target-FN)
Projektleitung: Prof. Dr. Peter Schlattmann

BMBF (CSCC) 2016 - 2020
CandiSep: (1,3)-β-D-Glukan-basierte Diagnose von invasiven Candida–Infektionen versus Kultur-basierter Diagnose in Patienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock und einem hohen Risiko für invasive Candida–Infektionen
Projektleitung: Prof. Dr. Peter Schlattmann
BMBF (CSCC) 2016 - 2020

Mitteldeutsche Sepsis Kohorte
Projektleitung: Prof. Dr. André Scherag
BMBF (CSCC) 2016 - 2020
Langzeitexposition gegenüber Feinstaub und Progression der subklinischen Arteriosklerose - Untersuchung innerhalb der Heinz Nixdorf Recall Studie

Projektleitung: Prof. Dr. André Scherag
DFG 2014 - 2019

Ausgewählte Publikationen

Festag S, Spreckelsen C. Privacy-Preserving Deep Learning for the Detection of Protected Health Information in Real-World Data: Comparative Evaluation. JMIR Form Res. 5. Mai 2020;4(5):e14064.
Dewey M, Schlattmann P. Deep learning and medical diagnosis. Lancet. 2019 Nov9; 394(10210):1710-1711. doi: 10.1016/S0140-6736(19)32498-5. PMID: 31709995.
Haase R, Schlattmann P, Gueret P, Andreini D, Pontone G, Alkadhi H, Hausleiter J, Garcia MJ, Leschka S, Meijboom WB, Zimmermann E, Gerber B, Schoepf UJ, Shabestari AA, Nørgaard BL, Meijs MFL, Sato A, Ovrehus KA, Diederichsen ACP,Jenkins SMM, Knuuti J, Hamdan A, Halvorsen BA, Mendoza-Rodriguez V, Rochitte CE, Rixe J, Wan YL, Langer C, Bettencourt N, Martuscelli E, Ghostine S, Buechel RR, Nikolaou K, Mickley H, Yang L, Zhang Z, Chen MY, Halon DA, Rief M, Sun K, Hirt-Moch B, Niinuma H, Marcus RP, Muraglia S, Jakamy R, Chow BJ, Kaufmann PA, Tardif JC, Nomura C, Kofoed KF, Laissy JP, Arbab-Zadeh A, Kitagawa K, Laham R, Jinzaki M, Hoe J, Rybicki FJ, Scholte A, Paul N, Tan SY, Yoshioka K, Röhle R, Schuetz GM, Schueler S, Coenen MH, Wieske V, Achenbach S, Budoff MJ, Laule M, Newby DE, Dewey M; COME-CCT Consortium. Diagnosis of obstructive coronary artery disease using computed tomography angiography in patients with stable chest pain depending on clinical probability and in clinically important subgroups: meta-analysis of individual patient data. BMJ. 2019 Jun 12;365:l1945. doi:10.1136/bmj.l1945. PMID: 31189617; PMCID: PMC6561308.
Brämer D, Günther A, Rupprecht S, Nowack S, Adam J, Meyer F, Schwab M, Surber R, Witte OW, Hoyer H, Hoyer D. Very Low Frequency Heart Rate Variability Predicts the Development of Post-Stroke Infections. Transl Stroke Res. 2019 Dec;10(6):607-619. doi: 10.1007/s12975-018-0684-1
Kesselmeier M, Benda N, Scherag A. Effect size estimates from umbrella designs: Handling patients with a positive test result for multiple biomarkers using random or pragmatic subtrial allocation. PLoS One. 2020 Aug 14;15(8):e0237441. doi: 10.1371/journal.pone.0237441. PMID: 32797088; PMCID: PMC7428134.

Herausragende Leistungen

Das Institut richtete den SMITH-Kongress 2019 „New Horizons in Digital Health“ aus, der Fortschritte und Perspektiven der Medizininformatik-Initiative zeigte.
Dr. Miriam Kesselmeier erhielt bei der Tagung der Mitteldeutschen Gesellschaft für Pneumologie 2020 einen Posterpreis für den Beitrag „Validation of the qSOFA(-65) score compared to the CRB-65 score for risk prediction in community-acquired pneumonia”.
Prof. Dr. André Scherag war als Biometriker Teil des „SMOOTH-Studienteams“, das 2019 mit dem Lothar-Beyer-Preis der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin ausgezeichnet wurde.

Besonderes Lehrengagement

Ab März 2020: Ausarbeitung eines Konzepts zur Digitalen Lehre unter Pandemiebedingungen und Aufbau der AG Digitale Lehre im Auftrag der Studienkommission.
Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Jenaer Medizindidaktik, JEMID, der Fakultät: Konzeption und mehrmalige Durchführung neuer Trainingsmodule zur Plenardidaktik und digitalen Lehre mit Moodle.