Institut für Psychosoziale Medizin, Psychotherapie und Psychoonkologie

Das Institut existiert seit 1996 und verantwortet psychosoziale Themen in der vorklinischen und klinischen Lehre. Zu den seit langem repräsentierten Forschungsthemen gehören die Psychotherapieforschung, Gesundheitspsychologie, Psychodiagnostik, klinische Bindungsforschung, Entwicklung und Evaluation psychologischer Kurzzeitinterventionen, Psychotherapieausbildung, Psychoonkologie, Prävention von Essstörungen und Versorgungsforschung. Seit 2020 ist im Institut eine Professur für Soziale Neurowissenschaften angesiedelt, die Veronika Engert innehat.

Prof. Dr. Bernhard Strauß
Stoystraße 3, 07743 Jena
Bernhard.Strauß@med.uni-jena.de

Institut für Psychosoziale Medizin, Psychotherapie und Psychoonkologie

Forschungsprojekte

Verbundprojekt: Seelenarbeit im Sozialismus: Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie in der DDR

Teilprojekt: Die ambivalente Rolle der Psychotherapie

Projektleiter: Prof. Dr. Bernhard Strauß
BMBF 2019-2022

Ziel des Projektes ist die wissenschaftliche Aufarbeitung der für die Psychologie, die Psychiatrie und die Psychotherapie relevanten Strukturen des DDR-Gesundheits- und Forschungswesens für den Zeitraum von 1945 bis 1990. Ergebnisse und Forschungsansätze, die bislang sehr unterschiedlich behandelt wurden und ohne einen Bezug zur vermeintlichen Klammer des Gesundheitssystems und zu den Strukturen des SED-Staates stehen, werden nun in einem Forschungsverbund der Universitäten Jena, Nürnberg/Erlangen, Dortmund und Rostock/Greifswald neu zusammengeführt und erschlossen.

http://www.seelenarbeit-sozialismus.de

PIKKO: Patienteninformation, -kommunikation und Kompetenzförderung in der Onkologie

Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Strauß, PD Dr. Uwe Altmann
Innovationsfonds G-BA 2017-2021

Das Projekt evaluiert ein therapiebegleitendes Beratungs- und Unterstützungsangebot für Patienten mit Krebs. Es beinhaltet u. a. Onkolots*innen, ein zusätzliches Beratungs- und Kursangebot der Saarländischen Krebsgesellschaft (SKG) und eine von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) betriebene Patientenwebseite. Damit sollen die Patienten besser informiert sein, psychische Belastungen verringert und die Lebensqualität verbessert werden.

Neben DKG, SKG und IPMPP sind weiterhin 4 Krankenkassen und die KV Saarland involviert. Die Datensammlung ist auf das Saarland fokussiert.

https://www.pikko.de/

TIMPATHIN 2: Timing nonverbaler Patient-Therapeut-Interaktionen und Therapieerfolg bei sozialen Phobien: Untersuchung von paraverbalen Merkmalen

Projektleiter: Prof. Dr. Bernhard Strauß
DFG 2019-2021

Im Projekt wird die nonverbale Kommunikation von Patienten mit sozialer Angststörung und ihren Psychotherapeuten untersucht. Während das Vorgängerprojekt die Synchronisation von (unbewussten) Körperbewegungen untersuchte, fokussiert das aktuelle Projekt auf die Synchronisation von paraverbalen und linguistischen Merkmalen (z.B. Angleichen des Grundtons, der Sprechgeschwindigkeit, Häufigkeit Ich-Bezogener Aussagen) und deren Vorhersage der therapeutischen Beziehung und des Erfolges der Psychotherapie.

Behandlung Post-traumatischer Belastungsstörung nach schwerer Sepsis von Patienten und deren Lebenspartnern

Projektleiterin: PD Dr. Jenny Rosendahl
BMBF (CSCC) 2016-2019

Im Rahmen des Projektes wurde eine randomisiert-kontrollierte Studie durchgeführt zur Überprüfung der Wirksamkeit, Sicherheit und Anwendbarkeit einer internet-basierten, therapeuten-geleiteten, kognitiv-behavioralen Schreibtherapie der Post-traumatischen Belastungsstörung (PTBS) bei Patienten, die eine schwere Sepsis überlebt haben, sowie deren Lebenspartnern. Zentrales Kriterium zur Beurteilung der Wirksamkeit der Schreibtherapie ist die Symptomschwere der PTBS nach deren Beendigung im Vergleich zu einer Wartelisten-Kontrollgruppe.

EMILY: Empathischer Stress im Familiensystem

Projektleiterin: Prof. Veronika Engert
DFG 2020-2023

Stresserleben ist nicht auf eigene Herausforderungen beschränkt. Abhängig von unserer empathischen Kapazität, resonieren wir mit dem Stresserleben anderer. Diese Stressresonanz ist gekennzeichnet durch die proportionale Freisetzung des Stresshormons Kortisol bei aktiv gestresstem und beobachtendem Individuum. Die geplanten Studien haben zum Ziel, die Mechanismen und potentiellen Folgen der Stressübertragung innerhalb der Familie besser zu verstehen – eine notwendige Voraussetzung dafür, Ansätze zum Schutz vulnerabler Populationen zu entwickeln.

Weitere Projekte

Aufbau und Evaluation von Dokumentations-, Informations- und Forschungs-Tools für Patientinnen und Patienten zu unerwünschten Wirkungen, Fehlentwicklungen und Grenzverletzungen in der ambulanten, teilstationären und stationären Psychotherapie (AUDIT)

Projektleitung: Prof. Bernhard Strauß

Köhlerstiftung, Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur; Stiftung für Seelische Gesundheit 2017 – 2019
Quantifizierung der Inanspruchnahme von existierenden Präventionsmaßnahmen bei Rückenschmerzen – Zusammenhänge zwischen psychosozialen und neuropsychologisch-morphologischen Variablen

Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Strauß

Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten 2009-2020
HARMS: Negative Effekte von Psychotherapie

Projektleitung: Prof. Bernhard Strauß, PD Dr. Jenny Rosendahl

BMBF 2017-2020
Gesundheitsforschung: Vorbeugen durch Teilhabe

Projektleitung: apl. Prof. Dr. Uwe Berger

BMBF 2014-2019

Ausgewählte Publikationen

Barkowski, S., Schwartze, D., Strauss, B., Burlingame, G.M., & Rosendahl, J. (2020). Efficacy of group psychotherapy for anxiety disorders: A systematic review and meta-analysis. Psychotherapy Research, 30(8), 965-82. doi: 10.1080/10503307.2020.1729440
Engert, V., Grant, J., & Strauss, B. (2020). Psychosocial factors in disease and treatment – a call for the biopsychosocial model. JAMA Psychiatry, 77(10), 996-997.
Marmarosh, C., Forsyth, D., Strauss, B., & Burlingame, G.M. (2020) The Psychology of the COVID-19 Pandemic: A Group-Level Perspective. Group Dynamics, 24, 122-138.
Schneider, N., Bäcker, A., Brenk-Franz, K., Keinki, C., Hübner, J., Brandt, F., von der Winkel, G., Hager, L., Strauss, B., & Altmann, U. (2020). Patient information, communication and competence empowerment in oncology (PIKKO) – evaluation of a supportive care intervention for overall oncological patients. Study protocol of a nonrandomized controlled trial. BMC Medical Research Methodology, 20, 120. https://doi.org/10.1186/s12874-020-01002-1
Schoenherr, D., Paulick, J., Strauss, B., Deisenhofer, A.-K., Schwartz, B., Rubel, J., Lutz, W., Stangier, U., & Altmann, U. (2019). Nonverbal synchrony predicts premature termination of psychotherapy for social phobic patients. Psychotherapy, 56(4), 503-513. doi: 10.1037/pst0000216

Herausragende Leistungen

Organisation und Ausrichtung der 1. Tagung „Risiken und Nebenwirkungen von Psychotherapie", 01.-02. Februar 2019 in Jena
Adolf Ernst Meyer-Preis des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin für Dr. Desiree Schönherr
Roemer-Preis des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin verliehen im Rahmen des Deutschen Psychosomatik-Kongresses im März 2019 für Dr. Katja Brenk-Franz zum Thema: Gelebte Interdisziplinarität – Die Bedeutung der Bindungstheorie für die Allgemeinmedizin
Rahel Klatte, M. Sc.; Promotionsabschlussstipendium der Jenaer Graduierten-Akademie zum Thema: „Negative Effekte von Psychotherapie“ der Friedrich-Schiller-Universität, 2020
Stipendium des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung (IZKF) des Universitätsklinikums Jena: Joana Jost, Doktorandin, Thema: Influence of a short Biofeedback Intervention on physiological stress-resonance in healthy couples