Sepsis- und Infektionsmedizin
Ziel der klinischen Sepsisforschung ist es, der hohen Letalität und Morbidität zu begegnen, aber auch Präventions- und Nachsorgemaßnahmen zu verbessern. In der experimentellen Sepsisforschung werden klinische Fragestellungen eng mit grundlagenorientierten Aspekten zu verknüpft, um das Verständnis der molekularen Mechanismen der Wirtsantwort und des Organversagens zu vertiefen.
Die Forschung zu diesem Thema wird vom Zentrum für Sepsis und Infektionsmedizin CSCC koordiniert. Das Zentrum wurde als Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum Sepsis und Sepsisfolgen (Center for Sepsis Control & Care, CSCC) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und pflegt nun die Vernetzung im Schwerpunkt.
Forschungsverbünde am UKJ, bzw. Verbünde, an denen Wissenschaftler des UKJ beteiligt sind:
DFG-Projekte
- Das Exzellenz-Cluster Balance of the Microverse erforschtdie dynamischen Gleichgewichte mikrobieller Gemeinschaften von der molekularen Ebene bis hin zu komplexen Ökosystemen. Darauf aufbauend werden neue Technologien entwickelt, die diese Gleichgewichte gezielt erhalten und wiederherstellen können.
- FungiNet - Integrated Research on human-pathogenic fungi - Würzburg/Jena
Zwei Teilprojekte des SFB/TR sind am UKJ angesiedelt. - Im Sonderforschungsbereich PolyTarget werden polymerbasierte, nanopartikuläre Trägermaterialien zur zielgerichteten Applikation von pharmazeutischen Wirkstoffen entwickelt. Im Vordergrund stehen Systeme, die zur Therapie von Krankheiten und Syndromen geeignet sind, deren Morbidität maßgeblich durch eine entzündliche Reaktion gekennzeichnet ist.
- Als erste randomisierte Studie vergleicht ARISS: Randomisierte kontrollierte multizentrische Studie zur Albuminersatztherapie im septischen Schock die Gabe von Albumin als Sepsistherapie mit der Volumenersatztherapie ohne das Eiweiß. Sie wird von der DFG gefördert und beteiligt 50 Studienzentren.
Bundesgeförderte Projekte
- ZIK Septomics
Das Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) Septomics wird im Rahmen des BMBF-Programms "Unternehmen Region" gefördert und ist eine fakultätsübergreifende Forschungseinrichtung der Friedrich-Schiller-Universität Jena, des Universitätsklinikums und des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie. Im ZIK Septomics arbeiten Grundlagenforscher und Kliniker eng zusammen, um die Stagnation bei Diagnose und Therapie der Sepsis zu überwinden. Ihr Ziel ist ein besseres molekulares Verständnis der Sepsis als Voraussetzung für neue, lebensrettende diagnostische und therapeutische Ansätze. -
Smart Medical Information Technology for Healthcare (SMITH)
In der Medizininformatik-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung werden die universitätsmedizinischen Standorte Leipzig, Aachen, Jena, Hamburg, Bonn, Essen und Halle gefördert. Ihr Ziel ist es, im Rahmen des Verbundes SMITH eine innovative Struktur zur einrichtungsübergreifenden Vernetzung und dem Austausch von Forschungs- und Versorgungsdaten zwischen den Standorten und über das Konsortium hinaus zu entwickeln.
- Epirubicin für die Behandlung von Sepsis und septischem Schock, Phase I
Diese randomisierte, kontrollierte, multizentrische Studie prüft, ob die Anwendung eines niedrig dosierten Epirubicins bei Patienten mit Sepsis und septischem Schock sicher ist. Darüber hinaus sollen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik modelliert werden für vorläufige Wirksamkeitsdaten für eine Dosis-Wirkungsbeziehung. - Forschungscampus Infectognostics
Ziel dieser öffentlich-privaten Partnerschaft mit mehr als 30 Partnern aus Wissenschaft, Medizin und Wirtschaft ist die Erforschung und Entwicklung technischer Lösungen für den hocheffizienten und schnellen Vor-Ort- Nachweis von Infektionen sowie die Identifizierung neuartiger Marker für die Erregerdiagnostik. - Das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI) in Jena erforscht lichtbasierte Technologien für die Diagnostik und Therapie von Infektionskrankheiten. Das vom Bund geförderte Zentrum wird getragen von vier Jenaer Partnern: der Friedrich-Schiller-Universität Jena, dem Universitätsklinikum sowie den Instituten Leibniz-IPHT und Leibniz-HKI.
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SARSCoV2DX - Frühzeitige und schnelle Methoden der Diagnostik und Therapie von Virus-Infektionen
Ziel des Verbundes von Universitätsklinikum Jena, der Jenaer Leibniz-Institute für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie sowie für Photonische Technologien und der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist die schnellere Diagnostik von viralen Atemwegsinfektionen. Die Partner wollen anhand der COVID-19 Erkrankung Methoden und Technologien entwickeln, die virale Ausbrüche frühzeitiger erkennen und deren Eindämmung unterstützen können.
- InfectControl 2020
Das Konsortium aus Unternehmen und akademischen Partnern will neue Strategien zur Diagnostik und Bekämpfung von Infektionskrankheiten entwickeln und kommerziell erfolgreich implementieren. - Netzwerk Universitätsmedizin NUM zur COVID-19-Forschung: Beteiligung an elf von 13 Verbünden
EU-Projekte
- Der Verbund imSAVAR entwickelt innovative Modellsysteme für die Evaluation immunmodulierender Therapeutika. im Jenaer Teilprojekt sollen Testsysteme entstehen, die die Funktion und das Zusammenwirken verschiedener menschlicher Organe nachbilden. Diese Tests sollen die Untersuchung neuer Wirkstoffe erleichtern, die in Immunprozesse eingreifen.
- Im EU-Projekt ImmunoSep untersucht ein Forschungsverbund mit insgesamt 14 Partnern, ob Sepsispatienten von einer spezifischen Immunbehandlung profitieren, die nicht bei allen Patienten gleich angewandt wird, sondern den individuellen Krankheitsverlauf von Patienten berücksichtigt. Das UKJ ist als klinisches Studienzentrum an dieser Studie beteiligt.
Koordination von G-BA-Konsortien
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Ziel von AVENIR ist die Verbesserung der Sepsis-Versorgung in Deutschland anhand der Erforschung der Versorgungspfade und Erfahrungen von Betroffenen.
Landesprojekte
- Im Thüringer Innovationszentrum für Medizintechniklösungen ThIMEDOP vereinen sich technologische Stärken unserer Region in Optik und Photonik mit den klinischen Schwerpunkten des UKJ in der Sepsisforschung und der Alternsforschung durch die Entwicklung von technik-, photonisch-optischen und klinisch-experimentell orientierten Methoden und Systemen zur Früherkennung, Diagnose, Therapie und Rehabilitation.
- Im Focus der Forschungsgruppe SARS-rapid stehen die Interaktionen des Virus mit der Wirtszelle und den daraus resultierenden Reaktionen der Zellen. Diese Zellreaktionen sind die Basis für die Entwicklung modernster optisch-photonischer Nachweismethoden.