Das Zentrum Versorgungsforschung am UKJ bündelt die Aktivitäten in der Versorgungsforschung und befördert die interdisziplinäre Bearbeitung versorgungsrelevanter Fragestellungen .
Unabhängig von den Schwerpunkten
DFG-Projekte
- DFG Forschungsgruppe “Synaptic pathology in autoimmune encephalitis” FOR 3004 SYNABS
In der interdisziplinären und translational ausgerichteten Forschungsgruppe SYNABS erforschen Neurologen, Physiologen, Neuroimmunologen und Mikroskopieexperten die Krankheitsmechanismen von autoimmun-bedingten Hirnentzündungen. Ihr Ziel ist die Entwicklung zielspezifischer Therapieansätze für diese Erkrankungen, die häufig von psychischen Symptomen begleitet sind. - DFG-Forschungsgruppe Quantifizierung des Zusammenhanges zwischen Leberperfusion und -funktion bei erweiterter Leberresektion - Ein systemmedizinischer Ansatz FOR 5151 QuaLiPerf will ein Modell entwickeln, das Durchblutung und Funktion der Leber mit großer räumlicher Auflösung in gesundem und krankem Zustand quantifizieren kann. Das Modell soll perspektivisch bei der Planung großer Operationen eingesetzt werden, um die verbleibende Leberfunktion und den Regenerationsverlauf zu prognostizieren. Das interdisziplinäre Team von sechs Forschungsinstitutionen verbindet Chirurgie und Hepatologie, Bildgebung, Bioinformatik und Datenwissenschaften und wird am Universitätsklinikum Jena koordiniert.
- Die Forschungsgruppe FOR 2625 „Mechanismen der lysosomalen Homöostase“ ist ein interdisziplinäres Netzwerk von internationalen Wissenschaftlern aus Deutschland und den Niederlanden mit umfassender Expertise in der Erforschung von Lysosomen, Autophagie und lysosomalen Erkrankungen. Das Konsortium zielt darauf ab, die molekularen Mechanismen der Aufrechterhaltung der lysosomalen Homöostase und die adaptiven Regulationsmechanismen zur Kompensation lysosomaler Dysfunktionen aufzuklären.
-
PETN-Trial: Pentaeritrithyltetranitrat zur Sekundärprophylaxe der intrauterinen Wachstumsretardierung
Die prospektive, randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Multizenterstudie testet den Effekt der Gabe von PETN bei Risikoschwangeren auf das Risiko für die Entwicklung einer Unterversorgung des Kindes und die Gefahr einer Frühgeburtlichkeit . -
HRS-AKI: Randomisierte kontrollierte Studie zur Therapie des hepatorenalen Syndroms
Bundesgeförderte Projekte
- Im Verbund SMITH – Smart Medical Information Technology for Healthcare arbeiten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Medizin, Klinik und IT daran, Forschung und Versorgung zielgerichtet miteinander zu verknüpfen. Routinemäßig im klinischen Alltag anfallende Versorgungsdaten werden aufbereitet und in standardisierter Form der medizinischen Forschung zur Verfügung gestellt. Patientinnen und Patienten profitieren dabei von gesicherten Forschungsergebnissen, präziseren Diagnosen und besseren Therapien. Vor diesem Hintergrund haben die am Konsortium beteiligten Universitätskliniken in Aachen, Bonn, Essen, Halle, Hamburg, Jena und Leipzig nachhaltige Datenintegrationszentren (DIZ) etabliert.
- FRESCO: Therapeutischer Langzeittransfer von verkapseltem Stuhl-Mikrobiom zur Behandlung der aktiven Colitis ulcerosa ist eine randomisierte, longitudinale, prospektive, dreiarmige, multizentrische, doppelblinde Studie zur Bestimmung der Sicherheit und Wirksamkeit einer wiederholten fäkalen Mikrobiota-Transplantation (FMT) oder fäkale Mikrobiota-Filtrattransplantation (FMFT) im Vergleich zu Placebo mit oraler, gefrorener Kapseln bei 174 randomisierten Patienten mit leichter bis mittelschwerer aktiver Colitis ulcerosa.
- GENERATE-BOOST ist eine Studie des Verbundvorhabens CONNECT-GENERATE, eines nationalen Forschungsverbundes zur Erklärung, Kategorisierung und Behandlung autoimmuner Hirnentzündungen (Enzephalitiden) und verwandter Erkrankungen innerhalb des Deutschen Netzwerkes zur Erforschung autoimmuner Enzephalitiden.
EU-Projekte
- EuroOC - Interdisciplinary training network for advancing Organ-on-a-chip technology in Europe
Organ-on-a-Chip-Systeme ermöglichen die Nachbildung menschlicher Organgewebe in sehr kleinem Maßstab. Sie gelten als zukünftige Alternative zu Tiermodellen und als Technologie mit großem Potenzial für die pharmazeutische Forschung und personalisierte Medizin. Da die Entwicklung von Organ-on-a-Chip-Systemen Fähigkeiten und Expertise aus verschiedenen Disziplinen erfordert, ist das primäre Ziel des EUROoC-Netzwerks die interdisziplinäre Ausbildung junger Wissenschaftler.
Stiftungsprojekte
- Die Hermann und Lilly Schilling-Stiftung fördert die Einrichtung einer Forschungsgruppe für translationale Neurowissenschaften an der Klinik für Neurologie des UKJ. Die Gruppe widmet sich der Erforschung sowohl der zellulären Prozesse von immunvermittelten Erkrankungen des Nervensystems als auch neuen Ansätzen in der Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen. Auf die mit der Leitung der Gruppe verbundene Schilling-Professur wurde Prof. Dr. Christian Geis berufen.
Koordination von G-BA-Konsortien
- PallCompare: Inanspruchnahme und Outcomes palliativer Versorgung in Deutschland im regionalen Vergleich: eine GKV-Routinedatenanalyse
Ein Forschungsteam des UKJ baut gemeinsam mit der BARMER ein Berichtswesen für die palliativmedizinische Versorgung in Deutschland auf. Das auf den Routinedaten der Krankenkasse beruhende System soll den regionalen Vergleich von Nutzung, Qualität und Kosten medizinischer Versorgung am Lebensende ermöglichen und damit eine Entscheidungsgrundlage für die Weiterentwicklung palliativer Versorgungsstrukturen bilden. -
LOPSTER – Langzeitoutcome perioperativer Schmerztherapie erhoben an Routinedaten
Im Versorgungsforschungprojekt LOPSTER führen die Universitätskliniken Jena und des Saarlandes ihre Register zur Qualität der perioperativen Schmerzversorgung mit Kassendaten der BARMER zusammen. In zwei prospektiven Studien mit anonymisierten Datensätzen gleichen die Wissenschaftler die im Anschluss an einen operativen Eingriff durchgeführten Patientenbefragungen im Jenaer QUIPS-Register bzw. in net-ra aus Bad Homburg mit Informationen der Krankenkasse zu Krankheitstagen, Medikamentenverordnungen oder Physiotherapiebehandlungen bis sechs Monate nach der Operation ab. Anhand dieser Langzeitdaten zu positiven oder auch negativen Folgen sollen der langfristige Nutzen und die Risiken der verschiedenen Schmerztherapieverfahren bei Operationen bewertet werden.