M.Sc. Integrative Onkologie
Ab dem Wintersemester 2023 bietet die Medizinische Fakultät in Kooperation mit der Fakultät für Biowissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena den berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiengang "Integrative Onkologie" an. Das dreisemestrige Online-Studium verbindet Disziplinen wie Medizin, Sport- und Ernährungswissenschaften, Psychologie und Kommunikationswissenschaften und zielt auf die wissenschaftlich fundierte Wissensvermittlung und Kompetenzstärkung im Bereich Integrative Onkologie. Die Lehrveranstaltungen bestehen aus deutschsprachigen eLearning-Modulen, die Studiengebühr beträgt 4.300 Euro pro Semester.
Inhalte und Aufbau des Studiums
Das Konzept des berufsbegleitenden Masters "Integrative Onkologie" an der Friedrich-Schiller-Universität und am Universitätsklinikum Jena basiert auf einem modernen, patientenorientierten und wissenschaftlich fundierten Verständnis von Integrativer Onkologie. Es geht nicht um eine alternative Therapie (anstelle der schulmedizinischen Behandlung), sondern um eine evidenzbasierte Ergänzung (komplementär zur schulmedizinischen Behandlung, nach wissenschaftlichen Standards ausgewählt). Sie zielt nicht direkt auf die Tumorbehandlung selbst, kann diese jedoch wesentlich unterstützen, Nebenwirkungen verringern und die Therapieverträglichkeit erhöhen - kurz: Lebensqualität schenken. Unsere Studierenden werden ...
- ... fachübergreifende Inhalte zur komplementären Medizin, Ernährung und Körperlichen Aktivität in der Onkologie wissenschaftlich und kritisch diskutieren.
- ... die Herausforderungen und Chancen der interdisziplinären Arbeit in der Onkologie kennenlernen.
- ... die Inhalte laiengerecht und unter Nutzen- und Risikoabwägung der Methoden in gezielten Beratungssettings kommunizieren.
Die Module im Überblick:
- Komplementäre Medizin: „Was kann ich selber tun?“ Die die häufigste Frage von onkologischen Patient:innen braucht kompetente Antworten — Die komplementäre Medizin bietet sie.
- Ernährung: Die „richtige“ Ernährung bei Krebs — (un-)möglich? Beim Thema Ernährung herrscht häufig große Unsicherheit bei Patient:innen. Dagegen braucht es große Sicherheit in der Beratung für erfolgreiche Therapieunterstützung.
- Körperliche Aktivität: Die Therapie unterstützen durch körperliche Aktivität und Bewegung — das ist für Patient:innen mit Tumorerkrankung essentiell. Therapien werden (v)erträglicher und die Prognose verbessert sich.
- Integrative Onkologie: All together now! Patient Empowerment fördern und Selbstwirksamkeit stärken durch umfassende Behandlungsansätze und laiengerechte Kommunikation — eine interdisziplinäre und berufsgruppenübergreifende Aufgabe.
- Masterarbeit: Ihre Hypothese / Idee und die Umsetzung in einer wissenschaftlichen Arbeit mit Präsentation der Ergebnisse im Science Slam.
Besonderheiten des Studienganges
Evidenzbasierte Wissens- und Kompetenzvermittlung auf hohem akademischen Niveau im Bereich der Integrativen Onkologie ist nach wie vor ein seltenes Angebot, wenngleich die Inhalte immer mehr von Patient:innen eingefordert werden. Mit der Einrichtung der Professur für integrative Onkologie am Universitätsklinikum Jena und den bereits etablierten Netzwerken zu relevanten Akteuren – u.a. Thüringische Krebsgesellschaft e.V. (TKG), Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), AG Prävention und Integrative Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft (AG PRIO) – bieten wir in Jena die optimalen Voraussetzungen für ein gewinnbringendes Studium. Durch die Verknüpfung von Präsenzveranstaltungen mit Online-Learning sowie den berufsbegleitenden Charakter ist dieses Studienangebot deutschlandweit attraktiv für alle Gesundheitsberufe, die mit onkologischen Patient*innen arbeiten.
Berufsperspektive
Die Absolvent*innen des Studienganges können als Fachpersonal im onkologischen Bereich arbeiten und entsprechend der erst kürzlich erschienenen S3-Leitlinie „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen“ handeln. Studierende mit einem ersten Hochschulabschluss (z.B. in Ernährungs- oder Sportwissenschaften) haben durch diesen Studiengang außerdem die Möglichkeit bereits ab dem Bachelor eine Spezialisierung einzuschlagen bzw. den Beruf mit einer passenden Weiterbildung zu verknüpfen. Darüber hinaus steht den Absolvent*innen die Möglichkeit zur Promotion offen.
Zielgruppe
Unser Studienangebot richtet sich an alle Aktiven des Gesundheitssystems. Hierzu zählen u.a. Mediziner, Psychologen und Pharmazeuten genauso wie Ernährungs-, Sport-, Pflege und Gesundheitswissenschaftler.
Sie haben ein erstes Studium hinter sich und möchten sich gezielt im Bereich Onkologie spezialisieren? Sie waren oder sind beruflich bereits im Gesundheitswesen aktiv? Dann bewerben Sie sich!
Zulassungsverfahren
Bewerberinnen und Bewerber benötigen einen Hochschulabschluss von mindestens 240 Leistungspunkten (ECTS, i.d.R. Master, Magister, Diplom, Staatsexamen oder Vergleichbare), der sie für einen Beruf im Gesundheitssystem. Hierunter fallen u.a. folgende Studiengänge:
- Medizin
- Psychologie
- Ernährungswissenschaften
- Sportwissenschaften
- Pflegewissenschaften
- Pharmazie
- Ergotherapie
- Physiotherapie
- Weitere Gesundheitswissenschaften
Darüber hinaus ist eine Berufserfahrung im Gesundheitswesen von mindestens einem Jahr erforderlich.
Bewerberinnen und Bewerber mit einem Hochschulabschluss unter 240 Leistungspunkten (ECTS) können zugelassen werden, wenn sie im Rahmen einer Einzelfallprüfung belegen können, dass sie ein ähnliches Kompetenzprofil erreicht haben. Dies kann u.a. der Fall sein durch Fort- und/oder Weiterbildungen, Zertifikate oder Zusatzausbildungen.