24.09.2004
Blick zurück auf 40 Jahre zahnärztliche Werkstoffkunde
Wissenschaftliches Symposium aus Anlass der Emeritierung von Prof. Dieter Welker
Mit einer Tagung zu aktuellen Entwicklungen in der zahnärztlichen Werkstoffkunde ehren die Mitarbeiter der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde des Jenaer Universitätsklinikums am Wochenende Prof. Dieter Welker aus Anlass seiner Emeritierung. Die Themen umfassen Möglichkeiten der restaurativen Zahnmedizin mit verbesserten ästhetischen Füllungsstoffen bis hin zu hochbelastbaren, biokompatiblen Keramiken. Etwa 200 Zahnärzte und Zahntechniker werden zu der Tagung am 25. September in Jena erwartet, auf der auch viele Weggefährten von Prof. Welker zusammenkommen.
Mit der Diskussion neuer Entwicklungen verbindet sich auf der Tagung auch der Blick zurück: In den über 40 Jahren seiner Tätigkeit an der Jenaer Universität erlebte Dieter Welker, der seit 1977 die Abteilung Werkstoffkunde leitete, eine rasante Entwicklung seines Fachgebietes. Statt mechanisch verankerter Zementfüllungen, wie in den Anfangsjahren seiner Tätigkeit, dominieren heute adhäsive und ästhetisch anspruchsvolle Spezialkunststoffe. Hinzugekommen sind biokompatible Legierungen, Titan, Galvanogold, spezielle Keramiken, Verbundwerkstoffe und Werkstoffverbunde sowie neue Technologien, wie etwa das Laser-Schweißen in der Zahntechnik.
Bei der heutigen Vielfalt an Materialien - in der Zahnmedizin stehen über 1000 Legierung zur Verfügung - die für den Patienten individuell optimale Wahl zu treffen, erfordert von künftigen Zahnärzten umfangreiche Kenntnisse auch der zahnärztlichen Werkstoffkunde. Dieses Wissen den Studenten der Zahnmedizin interessant und anschaulich zu vermitteln, war in den zurückliegenden Jahren ein großes Anliegen von Prof. Welker. "Mit etwas Wehmut", so Welker, gehe er nun mit 65 Jahren in den Ruhestand. Die sehr familiäre Atmosphäre in seiner Arbeitsgruppe und "vor allem die Arbeit mit den Studenten und Promovenden" werde er sicher vermissen, so der scheidende Professor.