13.07.2004
Jenaer Uniklinik-Apotheker in Sachverständigenrat des Europarates berufen
Leiter der Krankenhausapotheke berät im Expertenkomitee den Europarat zu Arzneimittelsicherheit
Der Direktor der Krankenhausapotheke des Universitätsklinikums Jena, Dr. Michael Hartmann, ist zum Mitglied im Sachverständigenrat zur Arzneimittelsicherheit des Europarates berufen worden.
Dr. Michael Hartmann, Direktor der Krankenhausapotheke am Universitäts-klinikum Jena.
Foto: H.-G. Schröder/Uniklinikum
Der aus internationalen Experten zusammengesetzte Sachverständigenrat berät die Europäischen Regierungen zu Fragen des sicheren Umgangs mit Medikamenten und der Vermeidung von Gesundheitsschäden durch falsche Medikamentenanwendung.
Dr. Hartmann wird dabei an der Erstellung von europaweit einheitlichen Richtlinien zur besseren Vermeidung sogenannter Medikationsfehler mitarbeiten. "Medikationsfehler durch nicht sachgerechte Einnahme, unerwünschte Wechselwirkungen oder falsche Dosierung von Arzneimitteln sind ein großes Problem", erklärt dazu der Jenaer Pharmazeut. In einer 1999 veröffentlichten und mit viel Aufmerksamkeit bedachten Studie des Institute of Medicine (IOM) wird für die USA von jährlich 44.000 Todesfällen bei Patienten durch medizinische Fehler ausgegangen. Etwa 7.000 davon sterben durch Medikationsfehler. Für Europa werden ähnliche Größenordnungen angenommen.
Hier vorbeugende Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit bei der Arzneimittelanwendung für Patienten und Mediziner gleichermaßen zu empfehlen, ist Ziel des Sachverständigenrates. "Die Vermeidung von Medikations-Irrtümern ist ein großes Thema der Zukunft", ist Hartmann überzeugt, "in diesem Bereich gibt es an vielen Stellen noch Verbesserungsbedarf." So sind auch Maßnahmen zum Patientenschutz Teil der Arbeit des Sachverständigenrates. "Dabei wird es z.B. darum gehen, Medikamenten-Beipackzettel künftig verständlicher zu gestalten", so Hartmann, "oder der Verwechslung durch die Verwendung stark ähnlicher Arzneimittelnamen vorzubeugen". Besonders hier bestehe großer Handlungsbedarf, da durch den weltweiten Vertrieb von Medikamenten sich die Arznei-Namen immer weiter angleichen, um in einer globalisierten Welt in allen Sprachen gleich gut verstanden werden zu können.
Die mit der Berufung in den Expertenrat verbundene Chance, bei der Erarbeitung von europaweiten Richtlinien zur Verbesserung in diesen Bereichen die Jenaer Erfahrungen einbringen zu können, sieht Michael Hartmann als eine große Anerkennung der bisherigen Arbeit des Jenaer Universitätsklinikums.
Ansprechpartner:
Dr. Michael Hartmann, M.P.H.
Direktor der Krankenhausapotheke am Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9325401
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