21.09.2006
Brustkrebs mit 99prozentiger Sicherheit ausschließen
Internationaler Kongress zur sichersten Früherkennungsmethode bei Brustkrebs tagt in Jena
Jena. In der Früherkennung von Brustkrebs hat die Magnet-Resonanz-Mammographie (MRM) Erstaunliches geleistet: Es ist heute die sensibelste Diagnosemethode, um bereits kleinste Tumoren der Brust zu entdecken und behandeln zu können. "Weder mit Ultraschall noch mit Tastbefunden oder der Röntgenmammographie können wir solch frühe Kleinstkarzinome entdecken", ist Prof. Werner A. Kaiser überzeugt. Der Jenaer Radiologe leitet den Internationalen Kongress zur MR-Mammographie, der vom 28. bis zum 30. September bereits zum 4. Mal in Jena stattfinden wird. Dazu erwarten die Jenaer 200 Spezialisten auf dem Gebiet der MR-Mammographie, darunter die führenden Experten aus Europa, den USA, Japan, Australien und Israel.
"Obwohl es vielversprechende Entwicklungen in der Diagnose und Therapie von Brustkrebs gegeben hat, ist dies immer noch die häufigste Krebserkrankung bei Frauen mit nach wie vor hohen Todesraten", erläutert Werner Kaiser die Bedeutung des Tagungsthemas. "Wir haben viel verbessert, konnten aber die Zahl der Neuerkrankungen dennoch nicht senken, sondern beobachten im Gegenteil in unserer alternden Gesellschaft steigende Zahlen", sagt Kaiser zu den Hintergründen. Es sei daher lebenswichtig, wirksame Früherkennungsverfahren für Brustkrebs zu etablieren und geeignete Therapien zur Bekämpfung frühester Formen zu entwickeln.
"Ein früh erkannter Tumor ist nicht bedrohlich. Mit der MR-Mammographie können wir bereits Kleinsttumoren mit 3 Millimeter Durchmesser erkennen", so Kaiser. Diese auch wirksam zu entfernen, bevor der Krebs Metastasen streuen kann, ist jetzt die große Aufgabe. Auf dem Jenaer Kongress werden daher auch verschiedene Studien zu Therapie-Methoden vom Einsatz von Kälte über magnetische Ablation der Krebszellen vorgestellt. "Unser Ziel ist die Entwicklung minimal-invasiver, schonender Verfahren, mit denen wir die früh entdeckten Brustkrebszellen sofort wirksam behandeln können", führt Prof. Werner Kaiser aus, der zu den Pionieren der Entwicklung der MR-Mammographie gehört. Die hohe Genauigkeit dieses Verfahrens ist für ihn einer der wichtigsten Gründe dafür, die MR-Mammographie stärker als bisher in die Früherkennung einzubinden. Denn mit dieser Methode können die Mediziner mit 99prozentiger Sicherheit Krebs ausschließen. Kaiser: "Wenn es im MR keine Hinweise auf einen Tumor gibt, dann ist da auch keiner". Inzwischen folgt mit der Techniker Krankenkasse eine der größten deutschen Ersatzkrankenkassen seinen Argumenten und bietet ihren Versicherten die MR-Mammoraphie in Jena zur Abklärung von Verdachtsfällen an.
4th international congress on mr-mammographie
28- 30. September 2006
Jena
Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Dipl.-Chem. Werner A. Kaiser
Direktor der Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9324801
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