09.07.2008
Kolposkopie-Kurs bringt in Jena Experten zusammen
Gynäkologen des Universitätsklinikums Jena diskutieren Vorsorgemöglichkeiten
Jena. 50 Gynäkologie-Experten aus ganz Deutschland trafen sich am vergangenen Wochenende am Universitätsklinikum Jena an einem Workshop zu Kolposkopie, einem gynäkologischen Untersuchungsverfahren mit großer Bedeutung bei der Krebsfrüherkennung. Im Zentrum standen dabei die neuesten Möglichkeiten der hochempfindlichen Vorsorgediagnostik bösartiger Veränderungen im gynäkologischen Bereich, die der Jenaer Klinikdirektor Professor Ingo B. Runnebaum anhand von Daten von 729 Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs vorstellte, die in den letzten 11 Jahren an der Universitätsfrauenklinik in Jena behandelt wurden. "Diese Daten zeigen, dass bereits Frauen zwischen 20 und 30 Jahren relativ häufig von Gebärmutterhalskrebs betroffen sein können", so Runnebaum. Besonders für diese Altergruppe sei es daher wichtig, rechtzeitig vorzusorgen, denn "Früherkennung bedeutet optimale Heilungschancen", so der Jenaer Gynäkologe.
Die Jenaer Gynäkologen stellten in dem Workshop den Kollegen auch neue Operationstechniken der Jenaer Universitätsfrauenklinik vor, mit deren Hilfe bösartige Gebärmutterhalstumoren Organ- und Funktionserhaltend entfernt werden können. "Gerade für junge Patientinnen mit noch nicht abgeschlossener Familienplanung ist das besonders wichtig", so Runnebaum.
Weiteres Thema des Workshops war die wichtige Funktion der gynäkologischen Vorsorge auch hinsichtlich anderer Erkrankungen. "Etwa 50 Prozent der in Deutschland lebenden Frauen suchen einmal im Jahr den Frauenarzt auf", erklärt dazu Prof. Runnebaum. "Oft ist dies der einzige Arztkontakt, den Frauen regelmäßig wahrnehmen. Auf diese Weise werden in der Frauenarztpraxis oft auch gesundheitliche Störungen aus anderen Fachgebieten früh erkannt."
Kontakt:
Prof. Dr. Ingo B. Runnebaum
Direktor der Abteilung Gynäkologie der Frauenklinik am Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9 33063
E-Mail: