25.06.2009
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt besuchte Universitätsklinikum Jena
UKJ präsentierte der Ministerin die aktuellen Neuerungen auf dem Weg zum onkologischen Spitzenzentrum
Jena. Die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt besuchte heute gemeinsam mit Volker Blumentritt, Mitglied des Bundestages und Ortsteilbürgermeister von Lobeda, das Universitätsklinikum Jena. Nach ihrer Teilnahme an der Gesundheitsministerkonferenz der Länder in Erfurt begrüßten sie Vertreter des UKJ im Klinikneubau Lobeda. Sie präsentierten ihr auf einem Rundgang die Planungen des 2. Bauabschnitts für das interdisziplinäre Universitäts-Tumorzentrum, die eine noch bessere Behandlung von Tumorpatienten ermöglichen werden. Ferner konnte sich die Ministerin ein Bild von der Ausstattung und der personellen Betreuung in der kürzlich in Betrieb genommenen Palliativmedizin machen.
"Mehr als 430.000 Menschen erkranken jährlich neu an Krebs. Jeder von uns kennt jemanden mit dieser Diagnose. Viele Krebsarten können Dank verbesserter Diagnostik und Therapie gut behandelt werden, dennoch stehen wir bei der Krebsbekämpfung vor wachsenden Herausforderungen", so der Ausblick der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zum Thema onkologische Versorgung in Deutschland allgemein. Mit dem Nationalen Krebsplan will die Bundesregierung die Behandlung der Patientinnen und Patienten weiter verbessern, die Früherkennung stärken und die Zusammenarbeit aller Akteure voranbringen.
Die Versorgung von Krebspatienten steht mit der Nationalen Krebskonferenz vor zwei Tagen momentan im Focus der Bundesregierung. "Als das einzige Universitätsklinikum Thüringens bringen wir unsere Erfahrungen in der onkologischen Behandlung gern in den Nationalen Krebsplan ein", versichert Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums, selbst Onkologe und ehemaliger Präsident der deutschen Krebsgesellschaft. "Wir freuen uns, der Gesundheitsministerin Schmidt einen Einblick in unseren aktuellen Entwicklungsstand auf dem Weg zum Onkologischen Spitzenzentrum Jena geben zu können", so Höffken weiter.
Das Jenaer Universitäts-Tumorzentrum besteht seit 1991, es ist eines von 40 Tumorzentren in Deutschland. In ihm arbeiten onkologisch tätige Ärzte des Universitätsklinikums Jena und regionaler onkologischer Einrichtungen zusammen. Das Zentrum führt das regionale Krebsregister und organisiert Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte, es vermittelt aber auch ärztlichen Rat, psychologische und soziale Beratung an Patienten und Angehörige. Derzeit werden im Jenaer Universitäts-Tumorzentrum 15 000 Patienten vor, während und nach der Krebsbehandlung betreut. "Mit dem 2. Neubauabschnitt des Universitätsklinikums werden für das Jenaer Tumorzentrum die besten infrastrukturellen Voraussetzungen für eine interdisziplinäre Behandlung von Krebspatienten und damit für ein onkologisches Spitzenzentrum geschaffen", blickt Prof. Dr. Utz Settmacher, Direktor des Zentrums, voraus.
Die Abteilung Palliativmedizin des UKJ, die vor allem Tumorpatienten betreut, wurde im März dieses Jahres in Lobeda eingeweiht. Der hochmoderne Bau ist direkt an das Klinikum angebunden. Er entstand durch Finanzierung der Deutschen Krebshilfe, des Freistaates Thüringen und des UKJ. Die Palliativstation betreut die Betroffenen in einem multiprofessionellen Team. Dazu gehören besonders qualifizierte Ärzte mehrerer Fachdisziplinen, Pflegepersonen, Sozialarbeiter, Seelsorger, Psychologen und Therapeuten. Schon seit 2007 gibt es am Universitätsklinikum Jena ein palliativmedizinisches Ambulanzteam, das nun auch Teil der neu geschaffenen Abteilung für Palliativmedizin ist. Dessen Erfahrungen, vor allem bei der Vernetzung von Medizinischen Zentren, Hausärzten sowie Pflege- und Hospizeinrichtungen, fließen in die Arbeit der Abteilung ein.
Der Neubau des Universitätsklinikums stellt über die medizinische Versorgung, Forschung und Lehre hinaus einen bedeutenden Standortfaktor für Jena und den Ortsteil Lobeda dar. "Das Universitätsklinikum ist ein ernorm wichtiger Faktor für unsere Stadtentwicklung. Unsere Bewohner erhalten dort nicht nur im Krankheitsfall eine medizinische Betreuung auf höchstem Niveau. Es fördert darüber hinaus die Ansiedlung weiterer Unternehmen und Dienstleister. Damit wird Lobeda als Wohn- und Arbeitsort noch attraktiver", betonte Volker Blumentritt, der Ortsteilbürgermeister von Lobeda. Er hatte die Ministerin nach Jena eingeladen.
Kontakt:
Prof. Dr. Klaus Höffken
Medizinischer Vorstand
Direktor der Klinik für Innere Medizin II
Telefon: 03641 - 93 30 16
Fax: 03641 - 93 32 93
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