14.04.2010
HIV, Lepra, Schuppenflechte: Wer behandelt Hautkrankheiten in Afrika?
Fachtagung für Tropendermatologie am 17. April an der Jenaer Universitätshautklinik
Jena. Etwa 100 Teilnehmer erwarten die Organisatoren zum 2. Jenaer Symposium für Tropendermatologie und Reisemedizin am 17. April. Die gemeinsam von der Society for Dermatology in the Tropics e.V. und Medizinern der Klinik für Hautkrankheiten am Universitätsklinikum Jena veranstaltete Fachtagung rückt die Probleme der dermatologischen Versorgung im südlichen Afrika in den Mittelpunkt.
"Einheimische Fachärzte gibt es in den Entwicklungsländern südlich der Sahara eigentlich gar nicht", beschreibt Dr. Sibylle Schliemann die Situation, "die wenigen qualifizierten Mediziner gehen in die Hauptstädte, im öffentlichen Gesundheitswesen finden Sie kein Auskommen." Die Oberärztin an der Jenaer Unihautklinik gehört zu den Organisatoren des Symposiums und engagiert sich im Verein, der die Förderung der dermatologischen Versorgung in den Tropen insbesondere durch die bessere Ausbildung von Ärzten und medizinischem Personal zum Ziel hat.
In den Vorträgen des Symposiums stellen deutsche Hautärzte und ihre afrikanischen Kollegen Kooperationsprojekte vor: In Moshi, Tansania, unterstützt die internationale Dermatologenvereinigung (ILDS) zum Beispiel die Ausbildung von "Health Officers", Krankenpflegern mit einer Fachqualifikation, die in ländlichen Gebieten die Vor-Ort-Versorgung übernehmen können. Die Jenaer Hautklinik arbeitet mit dem University Teaching Hospital im ugandischen Mbarara zusammen.
Tropische Infektionen wie Lepra, Wurminfektionen oder HIV und von deutschen Touristen erworbene Reisekrankheiten bilden weitere Schwerpunkte des Symposiums. Hautleiden wie Schuppenflechte oder Ekzeme sind auch in den Tropen verbreitet, dazu kommen die hygienischen Verhältnisse, die klimatischen Bedingungen und die teilweise völlig unzureichende medizinische Versorgung. "Mit dem Symposium wollen wir zum einen unseren deutschen und afrikanischen Kollegen ein Podium zum fachlichen Austausch bieten, und zum anderen möchten wir bei den deutschen Hautärzten um Unterstützung für unsere Projekte in Afrika werben", so die Dermatologin Schliemann.
Terminhinweis:
2. Jenaer Symposium für Tropendermatologie und Reisemedizin
Samstag, 17. April 2010,
ab 8.30 Uhr in der Klinik für Hautkrankheiten, Universitätsklinikum Jena,
Erfurter Str. 35, 07743 Jena
Kontakt:
Dr. med. Sibylle Schliemann
Klinik für Hautkrankheiten, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9 373590
E-Mail: