21.10.2010
UKJ erhält Gütesiegel für Gynäkologisches Krebszentrum
Erstes Zertifikat für Thüringer Klinik bestätigt UKJ höchste Qualität bei Krebsbehandlungen bei Frauen
Jena. Als bisher einzige Klinik in Thüringen erhält jetzt das Universitätsklinikum Jena das Gütesiegel "Gynäkologisches Krebszentrum". Das Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft bestätigt dem Jenaer Zentrum höchste Qualität bei der Behandlung gynäkologischer Krebserkrankungen bei Frauen. Diese Krebserkrankungen sind nach Brustkrebs die häufigsten Tumoren bei Frauen, jährlich sterben nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft in Deutschland 9.700 Frauen daran.
Wichtiges Kriterium bei der Verleihung des Gütesiegels ist die enge Vernetzung und gute Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen in den jeweiligen Zentren. Nur so kann den Frauen garantiert werden, dass sie tatsächlich die beste Versorgung mit den maximalen Heilungschancen erhalten. Das Jenaer Zentrum erfüllt die strengen Anforderungen sowohl hinsichtlich der Verbindung gynäkologischer und chirurgischer Kompetenz mit dem Fachwissen der Onkologen und sozialer und psychologischer Betreuung ebenso wie die Forderung nach der Umsetzung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse in Diagnose und Behandlung.
"Jeder unserer Patientinnen stehen insgesamt sechs an der Diagnose und Therapie beteiligte Experten zur Seite", erklärt Prof. Dr. Ingo B. Runnebaum, Direktor der Abteilung für Gynäkologie am Universitätsklinikum Jena, die Vorteile einer Behandlung im Krebszentrum. Zu den Experten gehören neben den Gynäkologen und Chirurgen die internistischen Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten, Pathologen und Psychologen. "Dieses Netzwerk ist notwendig, um unseren Patientinnen die Spitzenleistungen bieten zu können, die für eine optimale Prognose notwendig sind", ist Prof. Runnebaum überzeugt. Gerade für Frauen mit einer Krebsdiagnose sei es immens wichtig, in einem spezialisierten Zentrum behandelt zu werden. "Daten zu Überlebensraten zeigen, dass es bei gynäkologischen Tumoren gravierende Unterschiede hinsichtlich der Überlebenschancen gibt, je nach dem, wie diese operiert werden", erklärt der Jenaer Gynäkologe. Das zeigt sich beispielsweise beim Eierstockkrebs, dem "Killer Nr.1" unter den gynäkologischen Tumoren, so Runnebaum. Würden die Frauen bei diesem oft zu spät erkannten Krebs mit einem großen Eingriff tumorfrei operiert, steigen die Überlebensraten auf über 60 Prozent. "Wirklich alle Bestandteile dieser oft großen und gestreuten Tumoren zu entfernen erfordert einen sehr langen und komplizierten Eingriff", sagt Runnebaum weiter, "nur die spezialisierten Zentren unter den Gynäkologischen Krebszentren sind dafür optimal gerüstet."
Mit der Verleihung des Zertifikats "Gynäkologisches Krebszentrum" gehört das Jenaer Universitätsklinikum jetzt zu den onkologischen Schwerpunktzentren mit den höchsten Behandlungsstandards, das darüber hinaus bereits 2007 als eines von 24 Europäischen Spitzenzentren der Europäischen Fachgesellschaft ESGO zertifiziert wurde. Damit ist nach dem Brustzentrum jetzt ein weiteres UKJ-Zentrum der Krebsbehandlung erfolgreich zertifiziert worden.
"Wir freuen uns sehr über die Zuerkennung dieses Gütesiegels, das uns die Qualität unserer Arbeit bestätigt und unsere Erfahrung in der Behandlung von Krebs eindrucksvoll belegt", sagt Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Jena. "Unsere Patientinnen erhalten so einen wichtigen, auf unabhängigen Gutachten basierenden, Anhaltspunkt für ihre Entscheidung bei der Klinikwahl", so Höffken weiter. "Die erfolgreiche Zertifizierung bringt uns auch unserem Ziel ein Stück näher - den Thüringer Patienten und Patientinnen bei komplexen Erkrankungen die Behandlung in hochspezialisierten Zentren anbieten zu können."