17.06.2010
Welt Kontinenz Woche: Tabu brechen – Betroffene aufklären
Interdisziplinäres Universitäts-Beckenboden-Zentrum informiert am 21. Juni
Jena. In Deutschland gibt es etwa neun Millionen Menschen, die an Blasen- oder Darmschwäche leiden. Dies beeinträchtigt das alltägliche Leben erheblich. Aufklärung ist eines der großen Anliegen der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Viele Betroffene vertrauen sich aus Scham nicht ihrem Arzt an und erhalten somit keine Hilfe. Deshalb findet in diesem Jahr vom 21. bis 27. Juni zum zweiten Mal die "World Continence Week" mit dem Ziel statt, die Aufklärung zum Thema Inkontinenz auf der ganzen Welt zu fördern und das Tabu zu brechen. Die Jenaer Universitätsmediziner beteiligen sich mit einer Informationsveranstaltung am 21. Juni um 16.00 Uhr an der Aktionswoche, die sich an Betroffene und ausdrücklich auch an Angehörige wendet, die den Kontakt zu den Medizinern herstellen möchten.
"Wir wollen über Symptome, die Diagnostik und die neuen, modernen Behandlungsmöglichkeiten aufklären", so Dr. Anke Mothes, die Koordinatorin des interdisziplinären Universitäts-Beckenboden-Zentrums Jena. In dem Zentrum arbeiten Gynäkologen, Urologen und Chirurgen eng mit Physiotherapeuten und Neurologen, aber auch Psychotherapeuten und Ernährungswissenschaftlern zusammen, um Funktionsstörungen des Beckenbodens zu diagnostizieren und zu behandeln.
Um eine schonende Wiederherstellung der vor allem für die Kontinenz wichtigen Funktion des Beckenbodens ermöglichen, setzen die Mediziner individuell angepasst Implantate, Neuromodulatormethoden, minimalinvasive Operationstechniken oder medikamentöse Behandlungsverfahren ein. "Damit können wir die vielen Patientinnen und Patienten ein Stück verloren geglaubter Lebensqualität zurückgeben - wenn sie ihre Scham überwinden und einen Arzt konsultieren", beschreibt die Gynäkologin ihre Arbeit.
Veranstaltungshinweis:
Oberärztin Dr. med. Anke Mothes:
"Die konservative und operative Behandlung von Senkungserscheinungen bei der Frau",
21. Juni 2010, 16.00 Uhr,
Hörsaal der Universitätsfrauenklinik, Bachstraße 18
Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, den Urogynäkologischen Bereich in der Universitätsfrauenklinik zu besichtigen und mit Gynäkologen und Urologen ins Gespräch zu kommen.
Kontakt:
OÄ Dr. Anke Mothes,
Interdisziplinäres Universitäts-Beckenboden-Zentrum Jena
Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/933063
E-Mail: