Wenn der Kopf zerspringt

Jena. Clusterkopfschmerzen gehören zu den stärksten Kopfschmerzen, die es gibt. "Betroffene beschreiben diese Schmerzen oft mit dem Vergleich: als werde ein glühender Nagel durch das Auge in den Kopf getrieben", sagt Dr. Peter Storch, Leiter des Mitteldeutschen Kopfschmerzzentrums am Universitätsklinikum Jena.

Clusterkopfschmerzen zeigen sich in teilweise mehrmals täglich auftretenden halbseitigen Kopfschmerzattacken von stechendem Charakter, die durchschnittlich 30 Minuten dauern. Typischerweise treten während der Attacken zusätzliche Symptome, wie zum Beispiel Augentränen, Naselaufen oder eine gerötete Gesichtshälfte auf. "Besonders im Frühjahr und Herbst häufen sich die Kopfschmerzattacken über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Daher stammt die Bezeichnung "Cluster", angelehnt an den englischen Begriff für Häufung", erläutert der Neurologe Dr. Peter Storch.

Heilung für diese Erkrankung gibt es nicht, auch die Behandlung ist häufig schwierig. Spezielle Medikamente zur Akuttherapie und Kopfschmerzvorbeugung fehlen. "Der Clusterkopfschmerz ist sehr viel seltener als die Migräne oder der Spannungskopfschmerz, und daher auch in der Bevölkerung und unter den Ärzten nicht so gut bekannt", erklärt Dr. Storch. "Die Folge ist, dass zwischen Beginn der Erkrankung und der Diagnosestellung nicht selten mehrere Jahre liegen."

Um dem abzuhelfen, führt das Mitteldeutsche Kopfschmerzzentrum der Jenaer Uni-Klinik für Neurologie gemeinsam mit der Cluster-Kopfschmerz Selbsthilfegruppe CSG e.V. am 2. Oktober 2010 zum 2. Mal eine Fortbildungsveranstaltung für Betroffene und deren Angehörige durch. Ab 14:00 Uhr können sich hier alle Interessierten in Fachvorträgen und bei Fragerunden informieren. Schwerpunkte der Veranstaltung sind Vorträge zu Differentialdiagnosen des Cluster-Kopfschmerzes und zu operativen neurochirurgischen Therapiemöglichkeiten. Die kostenfreie Veranstaltung findet im Seminarraum 7 im Universitätsklinikum Jena-Lobeda statt.

Terminhinweis: 02. Oktober 2010, 14:00 - 17:00 Uhr
"Cluster-Kopfschmerz", Patientenakademie der UKJ-Klinik für Neurologie
Seminarraum 7, Universitätsklinikum Jena-Lobeda

Kontakt:
Dr. Peter Storch, Leiter des Mitteldeutschen Kopfschmerzzentrums
Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9323510
E-Mail:
Internet: www.mkj.uniklinik-jena.de