10.11.2011
„Mama hat Krebs“
Symposium am 16. 11. informiert über psychosoziale Hilfen für Kinder krebskranker Eltern
Die Diagnose einer Krebserkrankung ist in erster Linie für den Patienten selbst, aber auch für dessen Familienangehörige mit enormen Belastungen verknüpft. Besonders minderjährige Kinder erleben die Erkrankung als eine bedrohliche, unverständliche Situation und reagieren häufig mit Angst, Schuldgefühlen und großer Verunsicherung. Wie Krebspatienten und deren Kinder in der Bewältigung ihrer psychosozialen Belastungen unterstützt werden können, ist Thema eines von Psychologen, Onkologen und Palliativmedizinern des Universitätsklinikums Jena organisierten Symposiums am 16. November.
„Wesentlich für die klinische Praxis ist eine familienorientierte Sicht, die Partner und besonders auch Kinder einbezieht“, so Anke Matthes, Psychologin am Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Jena. Mit dem Forschungsprojekt „Psychosoziale Hilfen für Kinder krebskranker Eltern“ wurde von der Deutschen Krebshilfe ein großes Verbundprojekt an verschiedenen Standorten gefördert, dessen neueste Ergebnisse der Projektleiter Dr. Georg Romer auf dem Symposium vorstellen wird. Die Leipziger Psychologin Gabriele Koch wird von ihren Erfahrungen aus der Kindersprechstunde berichten.
„Ungewissheit ist für Kinder viel belastender als die Wahrheit, deshalb sollte man versuchen, ihnen die Krankheit und die Behandlung altersgerecht zu erklären. Auch ist es wichtig, Bezugspersonen der Kinder wie Lehrer oder Kindergärtner einzubeziehen“, nennt Matthes wichtige Erfahrungen. Deshalb richtet sich das Symposium an Mediziner, Psychologen, Pädagogen, Sozialarbeiter und sonstige Berufsgruppen, die mit Krebspatienten und ihren Familien arbeiten. Darüber hinaus sind aber auch Betroffene und Angehörige herzlich eingeladen, teilzunehmen. Die Anmeldung ist noch bis zum Veranstaltungsbeginn möglich.
Terminhinweis:
Symposium „Kinder krebskranker Eltern - Perspektiven der Forschung und Praxis“
Mittwoch, 16. November 2011, 14:00 - 17.30 Uhr,
Vortragsraum in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, Bibliotheksplatz 2, 07743 Jena
Kontakt:
Dipl.-Psych. Anke Matthes
Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Jena
Telefon:
E-Mail: 03641/934711