01.08.2011
Mikrobiologie mit Publikumsjoker
Gelten Robert Kochs Gesetze der Infektionsmedizin heute noch? / Vortrag am 4. August um 18.00 Uhr in der Ausstellung „MenschMikrobe“
Die Pioniere der Infektionsmedizin Robert Koch, Friedrich Löffler und Jakob Henle formulierten Ende des 19. Jahrhunderts Kriterien, die den Zusammenhang zwischen einem Mikroorganismus als Krankheitserreger und einer Infektionskrankheit herstellen. Der Erreger sollte im Rahmen der Infektion mikroskopisch nachweisbar sein, isoliert angezüchtet werden können und in einem Versuchstier wieder zur Ausbildung der typischen Erkrankung führen. Diesen Grundsätzen folgend wurden im „goldenen Zeitalter der Mikrobiologie“ zahlreiche Infektionskrankheiten entdeckt, Therapien und Impfungen entwickelt.
„Die Henle-Koch-Postulate weisen auch heute noch die Ursachen einer Infektionskrankheit schlüssig nach, aber sie gelten nicht mehr uneingeschränkt. Wir kennen inzwischen Krankheitserreger, die sich nicht isoliert kultivieren oder gar nicht anzüchten lassen oder die auf Tiere andere Wirkung haben als auf Menschen“, so Prof. Dr. Eberhard Straube, Direktor des Instituts für Mikrobiologie am Universitätsklinikum Jena. Wie sich Robert Kochs Postulate in das heutige Wissen einordnen, wie die moderne Medizin Infektionen als Auseinandersetzung von Mensch oder Tier mit Krankheitserregern versteht und erforscht und Epidemien wie Schweinegrippe oder jüngst EHEC bekämpft, stellt er in seinem Vortrag vor. Die Zuhörer können sich beteiligen und mit einem elektronischen Abstimmungssystem ihre Meinung zu wichtigen Fragen der Infektionsmedizin beitragen.
Terminhinweis:
Donnerstag, 4. August, 18.00 Uhr
Hörsaal 5, Campus Carl-Zeiss-Straße 3
„Klinische Mikrobiologie heute: Ist Robert Koch noch aktuell?“
Prof. Dr. Eberhard Straube, Universitätsklinikum Jena, Institut für Medizinische Mikrobiologie