22.08.2011
Von Aderlass bis Antibiotikatherapie
Vortrag zur Lungenentzündung am 25. August um 18.00 Uhr in der Ausstellung „MenschMikrobe“
„Wenn der Schmerz das Schlüsselbein, die Brust oder den Arm erreicht, sollte die innere Vene im Arm auf der entsprechenden Seite geöffnet und je nach Verfassung, Alter und Farbe des Patienten und je nach Jahreszeit Blut abgenommen werden, und zwar viel und unerschrocken“, so Hippokrates’ Behandlungsvorschlag für Lungenentzündungen, die schon in der Antike bekannt waren.
Zum Glück sind die Zeiten, in denen Lungenentzündungen auf diese Weise therapiert wurden, lange vorbei. Doch ihre Häufigkeit und Gefährlichkeit machen Pneumonien auch heute noch zu einer Erkrankung mit sozialmedizinischem und auch ökonomischem Stellenwert. „Die ambulant erworbene Pneumonie ist die weltweit am häufigsten registrierte Infektionskrankheit, Lungenentzündungen generell zählen immer noch zu den häufigsten Todesursachen bei älteren und chronisch kranken Menschen und sind weltweit die häufigste Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren“, so die Infektiologin und Leiterin der Forschergruppe „Host Septomics“, Professorin Hortense Slevogt.
Wie man eine Lungenentzündung bekommt, welche Erreger sie verursachen, wer besonders gefährdet ist und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, stellt sie gemeinsam mit dem Leiter der Sektion Klinische Infektiologe am Universitätsklinikum Jena, Professor Mathias Pletz, im Vortrag am Donnerstag, den 25. August, vor. Auch aktuelle Forschungsthemen werden zur Sprache kommen: „Die rasant steigende Zahl resistenter Erreger stellt weltweit ein gravierendes Problem dar; wir suchen nach Strategien, die verbleibenden Antibiotika zielgerichtet einzusetzen“, betont Prof. Pletz.
Terminhinweis:
Donnerstag, 25. August, 18.00 Uhr, Hörsaal 5, Campus Carl-Zeiss-Straße 3
„Lungenkrankheiten - Volkskrankheiten“
Prof. Dr. Mathias Pletz, Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin II,
Prof. Dr. Hortense Slevogt, ZIK SEPTOMICS, Forschergruppe Host Septomics, UKJ