30.05.2013
Immer mehr Frauen sterben an Folgen des Rauchens
Weltnichtrauchertag 2013: UKJ-Experten warnen vor Tabakkonsum
Jena (ukj/as). Immer mehr Frauen sterben an den Folgen des Rauchens. „In den vergangenen 30 Jahren ist die Zahl der Patientinnen, die an bösartigen Lungen-, Bronchial- oder Kehlkopftumoren gestorben sind, massiv gestiegen“, so Prof. Andreas Hochhaus, Direktor des UniversitätsTumorCentrums (UTC) am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anlässlich des Weltnichtrauchertags (31. Mai) berichtet, töteten diese Krebsarten 14.500 Frauen allein im Jahr 2011. Das sind fast drei Mal so viele Frauen wie vor 30 Jahren. Der starke Anstieg, so die Experten, sei dadurch zu erklären, dass die Zahl der Raucherinnen zugenommen hat.
„Um unsere Patienten in Zukunft noch gezielter behandeln zu können, werden wir die klinische Betreuung in einem in Gründung befindlichen Lungenzentrum bündeln und uns im Rahmen der Forschung noch intensiver diesen Tumorerkrankungen widmen“, so Prof. Hochhaus. Das UKJ ist das erste Universitätsklinikum in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, das erfolgreich durch die Deutsche Krebsgesellschaft als „Onkologisches Zentrum“ zertifiziert wurde.
Auch wenn der Konsum von Zigaretten insgesamt zurückgeht - von 363 Millionen Stück pro Tag im Jahr 2003 auf 225 Millionen im Jahr 2012 - gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Rauchen ist in Industrieländern noch immer die Todesursache, die am häufigsten vermeidbar wäre. In Deutschland sterben jedes Jahr zwischen 110.000 und 140.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Prof. Hochhaus: „Aus Langzeitstudien wissen wir, dass Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern im Durchschnitt etwa zehn Jahre ihres Lebens verlieren.“
Der Weltnichtrauchertag findet jedes Jahr am 31. Mai statt. 1987 hat ihn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. Die Aktivitäten in Deutschland werden von der Deutschen Krebshilfe und dem Aktionsbündnis Nichtrauchen koordiniert.